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Krafttraining für Langdistanz?

Viel Trainieren oder Clever Trainieren?

Kommentar: Diesen Blogeintrag habe ich in 2018 geschrieben! Es war also genau wenn „der norwegische Speed-Train“ angefangen hat zu beschleunigen! Mittlerweile weiß man ja schon einiges über das Training von Ideen und Blummenfelt,  es gehört ja so zu sagen zum skandinavischen Tradition ziemlich offen darüber zu sprechen wie man trainiert und wie viel. Sie trainieren viel (Jahresdurchschnitt inkl. Ruhe- und Übergangs-Perioden knapp 30 Stunden) und sie machen (außer es gibt definierte muskuläre Defizite) kein Krafttraining! Zwischen Kurz und Langdistanz haben die beiden den letzten zwei Jahren praktisch alles abgeräumt.


Mitte der 90er Jahre hatte ich die große Ehre und das Vergnügen Peter Snell bei einem Coaching-Seminar in Finnland zu erleben. Damals war Snell schon ein älterer Gentleman mit grauem Haar und ein paar zusätzlichen Kilo auf den Rippen, als noch zu Zeiten seiner aktiven Karriere. Augenscheinlich also nicht sofort als Olympia-Goldmedaillen-Gewinner zu erkennen (1960 auf 800m in 1.46!!!!!).

Aber bei genauerem Hinsehen erkannte man sofort, dass dieser Herr Herausragendes geleistet hatte. Es ist schwer zu schildern was genau es war, aber er besaß eine Aura von „ich weiß was ich kann und ich weiß was ich erreicht habe und dementsprechend muss ich auch keinem mehr etwas beweisen“. Eine Ausstrahlung und Selbstsicherheit die alle herausragenden Sportler gemeinsam haben.

In seiner Vorlesung schilderte er, wie er unter Arthur Lydiard trainierte und wie er später als Mediziner herauszufinden versuchte, warum diese Trainingsmethodik bei ihm und den anderen so gut funktioniert hatte. Was war es also?

Wie Sie vielleicht schon wissen, gibt es verschiedene Arten von Muskelfasern. Es gibt schnell kontrahierende Muskelfasern die auch als weiße Muskelfasern bezeichnet werden, und es gibt langsam kontrahierende Muskelfasern die als rote Muskelfasern bezeichnet werden. Des Weiteren gibt es noch einen Rest von Muskelfasern, die sich durch entsprechendes Training anpassen, entweder zu langsame oder schnell kontrahierende Muskelfasern werden.

Die Verteilung der verschiedenen Muskelfasern ist individuell und kann nicht von uns beeinflusst werden. Das ist auch der Grund warum einige das Talent besitzen schnell zu laufen, da sie zu einem größeren Teil auf schnell kontrahierende Muskelfasern zurückgreifen, aber andere dafür das Talent besitzen lang und etwas langsamer zu laufen. Diesbezüglich ist der 800 Meter Lauf eine sehr interessante Laufstrecke, da hierbei eine hohe Anforderung an die Geschwindigkeit, aber auch an die Ausdauer des Läufers gestellt wird. Man sagt das der 800m Lauf der Distanz ist wo der Energiebereitstellung zu 50% anaerob ist und zu 50% aerob. Dementsprechend gibt es im Training verschiedene Möglichkeiten sich dieser 800 Meter Distanz anzunähern. Entweder über Geschwindigkeit, wo selten Umfänge über 60-70 km in der Woche gelaufen werden, oder dann über Ausdauer, wie Lydiard und Peter Snell es getan haben, mit sehr hohen Umfängen. Peter Snell hat damals zusammen mit den Marathonläufern von Lydiard trainiert und regelmäßig Wochen Umfänge von über 160 km absolviert.  Bei einem solchen Training, fand Snell damals in seinen Untersuchungen heraus, in dem der Athlet so viel läuft, trainiert er effektiv sämtliche Muskelfasern, sowohl die langsamen als erstaunlicherweise auch die schnellen.

Snell erzählte: „Damals, wenn ich in einer Trainingseinheit  32 km gelaufen bin, „locker“ mit 3:20-3.40 min/km, ließ mein Körper erst die langsamen Muskelfasern arbeiten, da sie für eine solches Training ausgelegt sind. Nach einer Weile aber, etwa nach 20-25 km, begannen die langsamen Muskelfasern zu erschöpfen  und der gespeicherte Energie war verwendet, die schnellen Muskelfasern aber, die bis dahin vom Körper geschont und nicht zur Arbeit hinzugezogen wurden, waren dementsprechend noch einsatzbereit und wurden vom Körper nun zusätzlich aktiviert.“ (Die letzten 8 Wochen vor den Hauptwettkampf stand dann zwei Mal wöchentlich harte 200 Meter Intervalle im Plan, und der Vorbereitung für diese letzten harten 8 Wochen geschah mit verschiedene Formen von Berg oder Sanddünen Training)

Fazit: Wenn ein Athlet nun also sehr umfangreich trainiert, kann er letztendlich sowohl die langsamen als auch die schnell kontrahierende Muskelfasern trainieren.

Meiner Erfahrung nach funktioniert diese Methodik bei Triathleten ab einem Umfang von etwa 30 Stunden Training pro Woche. Und dann können auch diese Athleten erstaunliche Leistungen auf sowohl kürzere Strecken wie auch am langen Strecken vollbringen. Wenn du also sehr viel trainieren kannst brauchst du nicht unbedingt Krafttraining!

Es gibt aber eine andere Seite. Wer von uns kann regelmäßig über 30 Std. in der Woche trainieren? Und sich davon noch regenerieren

Die weltbesten Marathonläufer trainieren selten oder nie mehr als 15 maximal 20 Std. in der Woche (200-230 km/Woche) und niemand würde sagen sie haben eine schlechte Ausdauer.

Also auch für Triathleten kann diese, relativ gesehen „niedrige“ Menge Training sehr, sehr weit führen (=in der Nähe von 8 Stunden auf der Langdistanz). Es erfordert nur Talent, Krafttraining und die richtige Mischung aus verschiedene Intensitäten. In meiner Meinung gehört dazu also ganz essenziell: Clever eingesetzte Krafttraining! Dadurch bekommen die Muskeln auch den benötigen Reitz da „nur“ 15-20 Std. VERTEILT auf Schwimmen, Radfahren und Laufen nicht ausreicht um muskulär ein Langdistanz im schnellen Tempo durchzustehen. Speziell hilfreich ist Krafttraining dann für den letzten Drittel im jeden Disziplin und speziell gilt das für laufen!

Das geile ist: Je weniger du trainierst also in Bereich von 5-15 Std. / Woche umso mehr profitierst du von der Krafttraining!

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Diagnostik im Triathlon

Jeder Trainer fällt Urteile

Seit ein paar Jahren haben wir bei uns zuhause zwei Sport Anschauungsweisen. Wir haben meine Frau Angela die Sportwissenschaftlerin und mich, Bennie der Coach und Trainer. Heute präsentieren wir das Thema Diagnostik gesehen aus zwei perspektiven.

Das sagt die Wissenschaftlerin:

Die Leistungsdiagnostik ist so alte wie die sportliche Leistung selbst, „denn jeder Trainer fällt Urteile, und jeder Sportler beurteilt sich selbst.“ Die Leistungsbeurteilung geschieht immer mindestens subjektiv aber fast jedes Jahr werden auch die Möglichkeiten für eine Objektive Leistungsbeurteilung besser durch neue Erfindungen.

Aber nicht jede Leistungsdiagnostik ist für jede Sportart geeignet, hier sollten immer die Anforderungen der verschiedenen Sportarten berücksichtigt werden.

Für einen leistungssportlich trainierenden Athleten ist die Trainingssteuerung ein unbedingtes Muss. Dazu sind Leistungstest zugleich Voraussetzung und Rückmeldung für ein erfolgreiches Training. Sowohl im Rahmen eines langfristigen Leistungsaufbaus als auch innerhalb eines Trainingsjahres können Trainingsfortschritte oder im ungünstigen Fall auch -Rückschritte festgestellt werden. Durch die gegebene Rückmeldung kann auf Trainingsfortschritt bzw. ‑Rückschritte entsprechend reagiert werden.

Die Anwendung und Auswertung solcher Tests sollten immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Sportart und unter Berücksichtigung des derzeitigen Leistungszustands des Sportlers erfolgen. 

Für eine aussagekräftige Auswertung müssen neben dem Testergebnis auch weitere Parameter wie beispielsweise der aktuelle physiologische Zustand berücksichtigt werden.

Die Ergebnisse solch eines Leistungsdiagnostik sollten immer kritisch hinterfragt werden den je nach Schwellen-Konzept der Auswertung lassen sich die Ergebnisse mit vorhergehenden Tests nicht verglichen.

Hier möchte ich einmal die vor und Nachteile der gängigsten Schwelle Konzepte näher betrachten und die Wichtigkeit der Einhaltung der Güterkriterien um eine Vergleichbarkeit mit vorhergehenden Test zu ermöglichen.

Die Anaerobe Schwelle zu diagnostizieren ist sicher im Ausdauersport bis ca. 4 Std. Wettkampfdauer die wichtigste Leistungsdiagnostik. Der klassische Feldstufen Test eignet sich hervorragend für diesen Zweck. Desweitern gäbe es noch die Möglichkeit einer Atemgasanalyse.

Nun einmal du den verschiedenen Auswertungsmöglichkeiten.

Mader setzte die anaerobe Schwelle auf einen Wert von 4 mmol/l fest. Diese Schwelle wird oft mit dem Potential der aeroben Energiebereitstellung gleichgesetzt. Aber da hier bereits die Umstellung auf anaerobe Energiebereitstellung erfolgt, ist diese Gleichsetzung nicht richtig. Die Umstellung erfolgt nicht von einem Moment auf den anderen. Vielmehr ist dies ein Prozess. Ebenso wird die aerobe Energiebereitstellung nie ganz aufhören. Sie verliert lediglich ihre Bedeutung für die Bereitstellung der Energie. Bei verschiedenen Personen kann die Umstellung bei einem unterschiedlichen Laktatwert erfolgen. So kann davon ausgegangen werden, dass bei ausdauertrainierten Sportlern die Umstellung auf eine vornehmlich anaerobe Energiebereitstellung bereits bei einem Laktatwert von weniger als 4 mmol/l erfolgen kann (bei 2,5 – 3,5 mmol/l) (Marées, 2003).

Die Leistungsdiagnostik anhand der erbrachten Leistung bei 4 mmol/l hat eine hohe Bedeutung im Bereich der Kurzzeitausdauer- und der Mittelzeitausdauersportarten, da hier in Belastungen gegangen wird, die eine Umstellung auf anaerobe Energie erfordern. Hier kann die im Stufentest erreichte Leistung bei 4 mmol/l auch als Trainingsvorgabe verwendet werden.

Der Kennwert der 4 mmol/l Schwelle hat sich als sehr gut vergleichbar herausgestellt, sollte aber unter Berücksichtigung des Sportlers und Distanz kritisch betrachtet und dementsprechend angepasst werden.

Das „IaS“ Modell nach Stegmann et al. (1981) hat den Vorteil, dass es sich um ein individuelles Schwellenkonzept handelt. Die Bestimmung der Schwelle hingegen erfordert ein komplexes computergestütztes Berechnungsverfahren. Zwar ist eine graphische Auswertung möglich, jedoch ungenau.

Kritisch sollte auch betrachtet werden, dass das Handling mit dem testanalytischen Verfahren eine gewisse Erfahrung erfordert. In diesem Zusammenhang kann es durch die testspezifische Blutabnahme in kritischen Phasen des Protokolls zu nicht einwandfreien Blutabnahmen kommen (Zeitpunkt des Belastungsabbruch, sowie am Ende der ersten Erholungsminute), welche eine Verzerrung der Schwellenbereiche mit sich bringen. Weiterhin beeinflusst eine inkomplette Ausbelastung im Testverlauf die Bestimmung der Laktatschwelle signifikant.

Beide Konzepte haben ihre Vor- und Nachteile. Die Methode nach Mader beruht auf Beobachtungen und berücksichtigt nicht das Individuum an sich. Die Methode nach Stegmann hingegen berücksichtigt zwar die individuellen Eigenschaften, ist aber in ihrer Anwendung wesentlich komplizierter. Auch die grafische Auswertung ist nur grob skizzierbar, ein komplexes Berechnungsverfahren wäre notwendig, um die Schwelle genauer bestimmen zu können.

Des Weiteren kann man auch kritisch hiterfragen ob es nicht bessere Möglichkeiten für die Leistungsdiagnostik für einen Läufer/Triathleten gibt, da im Feldstufentest nur Laktatkonzentrationen und Herzfrequenzen für entsprechende Geschwindigkeiten gemessen und entsprechend ausgewertet werden können. Da der Test in der Natur aufgeführt wird, ist er sehr wettkampfnahe aber auch witterungsabhängig. Zu weilen setzt diese Methode ein Geschwindigkeitsgefühl voraus, liefert dafür aber auch Werte, die näher an der eigentlichen Belastung sind. Im Gegensatz hierzu ist die Laufbandmethode wetterunabhängig und vor allem reproduzierbar durchführbar. Für den Tester ist es unproblematisch das Laufband in jeder Belastungsstufe auf eine vorgegebene Geschwindigkeit einzustellen. Und auch für den Probanden ist es einfach, dieses Tempo zu halten, da die Geschwindigkeit vom Laufband vorgegeben wird. Zugleich kann auf dem Laufband leichter auch eine Spirometrie mit der Ermittlung der maximalen Sauerstoffaufnahme durchgeführt werden. Dies ist das direkteste Maß für den aeroben Energieumsatz. Diese Daten liefern wichtige Information für die Trainingssteuerung eines Ausdauersportlers. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Werte unter Laborbedingungen nicht unbedingt auf die realen Bedingungen zu übertragen sind. Auch ist eine Spirometrie mit weitaus größerem Aufwand verbunden als ein klassischer Feldtest. Ob Feldtest oder Labortest beide Formen liefern wichtige Daten für die Trainingssteuerung. 

Laktatentnahme beim Laufen

Das sagt der Coach:

Ein Labortest ist gut um Fortschritte in der Form festzustellen wenn es immer zu gleichen Zeitpunkt im Jahr und unter gleichen Bedingungen durchgeführt wird. Natürlich ist auch ein Wettkampf immer ein Leistungsindikator und zeigt ob wir etwas richtig oder falsch gemacht haben in unser Training. Hier gibt es trotz Allen zu viele verschiedene Faktoren die Einfluss auf die Leistung haben und ein Wettkampf muss man ja auch in Relation zu dem Teilnehmer-Niveau beurteilen.

 

Ein Feldstufentest eignet sich am besten um Trainings-Bereiche festzulegen. Wenn du den Feldtest im Winter macht bekommt du Trainingswerte für den Winter, wenn du den Test in der Höhe machst bekommt du Werte für die Höhe usw.

Oft ist es auch nicht notwendig eine Ausbelastung zu machen, man kann unterschiedliche Testprotokollen verwenden je nach dem was man untersuchen möchte. Wichtig ist auch referenzwerte zu haben. Eine einmalige Messung bringt wenig Information. Ein Laktattest mit 5 Minuten Stufen und 1,5 km/h pro Stunde bringt ein anderes Ergebnis als 3 Minuten Stufen mit 2 km/h als Steigerung.

Ein bestimmte Laktatwert in einen klassischen Lauf Stufentest z.B. bei 85% von maximalen Herzfrequenz kann mit gleichen Intensität aber nach 3 Std. Radfahren und eine Stunde Laufen eine ganz andere Wert haben.

Die Auswahl sowie die Auswertung von leistungsdiagnostischen Tests sollten möglichst individuell auf den Sportler abgestimmt sein, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Auch sollten die Ergebnisse nicht alleine als Maß für das Training herangezogen werden. Die Kommunikation zwischen Trainer und Sportler spielt weiterhin eine wichtige Rolle in der Leistungsentwicklung.

Der Zukunft der Leistungsdiagnostik geht sicher in 24/7 Überwachung über, um schneller und effizienter den Training steuern zu können.

Noch befinden sich Triathleten vielleicht ohne Grund in einem bestimmten Masochismus Stadium. Wenn der Training nicht weh tut oder wenn der Training unangenehm ist es nichts wert. Aber es ist sicher oft unter bestimmte Voraussetzungen kontraproduktiv weiter zu trainieren da wir die Eigenschaften nicht trainieren können, die wie gerne trainieren möchten, und der Erholung verlängert sich unnötig.

Noch fehlt uns generell ein Verständnis darüber wie verschiedene Faktoren mit einander zusammen Funktionieren. Wir haben ein Verständnis für die standardisierten Testformate mit normalen Werte und immer möglichst gleiche Ausgangslage, aber wie sehen diese Werte z.B. während den letzten 10 km beim Ironman in Hawaii aus?

Welchen Wert würde hier z.B. den größten Leistungsbegrenzenden Effekt haben?? Puls, Körpertemperatur?, Kohlenhydrat-Reserve, Laktatbildung, Maximale Sauerstoffaufnahme, Blutzuckerwert, Harnstoff, CK…etc. UND noch wichtiger wie könnten wir diese Faktor in Training zu unsere Gunsten verbessern.

Egal ob Laktat, Atemgasanalyse oder Beobachtungen von Trainingsdaten das wichtigste ist das der Athlet oder Trainer sein Werkzeug beherrscht!

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Ironman Kona 3.0

Neustart!

Mit sehr viel Freude aber auch mit ein bisschen Wehmut habe ich den Ironman Show in Kona verfolgt!

Ich sehe 3 große Entwicklungsstufen beim Ironman

  • der Geburt von Ironman in Hawaii
  • wenn Triathlon Olympisch geworden ist
  • Heute

Sandbild von Kona

Jetzt Siegt eine Generation die mit Triathlon aufgewachsen sind. Mit etwa 25 Jahren sind sie schon voll ausgebildete Triathleten und wagen den Schritt auf den Langdistanz. In dieser Alter stehen wir Menschen noch voll im Saft, und der Regenerationsfähigkeit ist immer noch so hoch wie es nur sein kann.  Das macht vieles einfacher sogar wie wir jetzt sehen, mit richtigen Training den Wechsel hin und her zwischen Sprint, Kurz und Langdistanz.

Wir sehen wie Wissenschaft (Höhentraining, Aerodynamik, Material, Tests, Tracking…) klug als Hilfsmittel genützt wird ohne dabei die Basics zu vergessen, also einfach gutes ehrliches hartes Training.

Wir sehen die Kraft von der Gruppendynamik! Alleine bist du auf langer Sicht in der Vorbereitung immer schwächer als eine gut funktionierende Gruppe. (Über diesem Thema habe ich sogar mein Coaching Abschlussarbeit in Finnland geschrieben). Die Gruppe (auch wenn es nur 2 Personen sind) finden mehr Information, sind im Training stabiler – immer gibt es jemand der für Tempo sorgt, motivieren sich, haben Spaß und natürlich hart zu trainieren fällt leichter.

Was man natürlich auch nicht ganz vergessen darf: Man muss auch die Chance, Möglichkeit, Mut oder Wille haben die nächsten 10 Jahre nach den Pubertät Alles für den Sport zu geben! Wenn das dann auch mit die nötige Portion Talent kombiniert wird,  dann entstehen Höchstleistungen.

Warum Wehmut?

Na ja ich bin „alte Schule“ und ein Vater von ein kleines Mädchen. Selber habe ich den Schritt ins „Profistatus“ erst mit 27 Jahren gewagt nach abgeschlossene Studium.

Ich habe ein Traum erfüllt und wurde kein Tag ändern!

Wenn jetzt aber tausende von kleine Jungs und Mädchen von einen Profi Triathlon Karriere träumen und den Weg versuchen zu gehen, oder gehen muss um Erfolg zu haben, dann bin ich etwas besorgt. Wie viele werden dann diesen Traum erfüllen können. Ich bin mir wirklich nicht sicher ob ich diesen Weg unterstützen würde.

Aber erst muss du ja wirklich die Möglichkeiten haben sowas zu machen. Leider sind wir Alle nicht Norweger oder haben gut verdienende Eltern die unsere Traum unterstützen können. Es trotz dem zu machen und alles auf eine Karte zu setzen, na ja, da würde ich wohl Bauchweh bekommen. Ich finde es aber Bewundernswert wie die Norweger das jetzt machen.

Wenn jemand mit 20 oder jünger zu mir kommt und sagt er möchte Triathlet werden frage ich immer erst nach der Schule oder Ausbildung. Wenn das nicht stimmt oder da ist Nichts,  dann hätte ich als Coach ein moralisches Problem mit mich selbst.

Mit unsere 4 Jährige Tochter bin ich übrigens ein ganz schlechter Trainer. Wenn wir „Sport“ machen blödeln wir nur rum, und ich liebe es!

Wenn du aber als Erwachsener zu mir kommst und sagst du hast diese Möglichkeiten und möchtest das und das erreichen dann weiß ich das du es dir überlegt hast, die Ressourcen hast und ich werde dich dementsprechend fordern, modernster Wissenschaft einsetzen und auch dich an dein Training erinnern auch wenn der innere Schweinehund in der Nähe kommt. Knall hart!

Das ist immer noch praktisch gesehen „Old School Hard Core Triathlon Training“

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Anerkennung

Da habe ich etwas richtig gemacht!

nach 6 Monte so gut kraulschwimmen zu können

Anerkennung ist vielleicht die wichtigste Motivationsquelle die wir haben, und manchmal kommt es ganz unerwartet wie gestern.

Angela arbeitet gerade an ein Arbeit für die Uni wo die Probanden verschiedene Strecken kraulen sollen (100 und 1000 Meter) und am nächsten Tag noch ein paar Kraft-Übungen machen sollen.

Vorgestern war Angela dann mit ein paar Kandidaten schwimmen und kommt hinterher zuhause und erzählt das ein Athlet 1000m in 15.11 gekrault hat. Er hat erst im März kraulen angefangen und hat es gelernt durch anschauen von Videos. Das ist schon richtig gut denke ich. Viele schwimmen jahrelang und kommen nicht mal in der Nähe von 15 Minuten auf 1000 Meter.

Gestern war es dann Zeit für die Übungen bei uns zuhause (Klimmzüge, Dipp und Liegestütze). Ich war vorher bei das schöne Wetter eine Rund radeln und wenn ich zuhause komme erzählt mir Angela: Weißt du welche Videos er angeschaut hat? Deine von Koyawa. WOW!

Wenn jemand so gut Kraulschwimmen lernst in so ein kurzen Zeit, dann habe ich wahrscheinlich etwas richtig gut gemacht!

Neugierig? Dann kannst du hier schauen um was es geht!

KOYAWA KRAULKURS

Denk daran es ist immer leichter gleich richtig kraulen zu lernen als erst jahrelang ineffektiv zu schwimmen und erst dann versuchen es zu ändern, beides aber geht!

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Genieße die Schmerzen

Wir haben wieder Hawaii Woche 

Priskas Team im Ziel bei Inferno Triathlon

und alte Erinnerungen kommen hoch!

Meine beste Trainingskumpel und Partner von den schon weit zurück liegenden Profijahren Pauli Kiuru sagte immer vor Hawaii: Genieße die Schmerzen!

In Hawaii sind die Bedingungen hart, es sind die tatsächliche Weltmeisterschaften, und wenn du Erfolg haben möchtest musst du an deinen Grenzen gehen.

Das tut weh und manchmal sogar mehr weh als was wir erwartet haben. Jetzt passiert etwas spannendes und das hat nichts damit zu tun wie schnell der Athlet am Ende ist sondern damit zu tun wie nahe an sein Grenze der Athlet gehen kann.

Siehst du dich selber als Opfer, wo die bösen Schmerzen dein „perfekten“ Plan zerstören möchten und du fängst an dagegen zu kämpfen, ja dann hast du schon verloren. Diesen Satz liebe ich:

Schmerzen sind nur Schmerzen! Erst wenn du gegen die Schmerzen kämpfst, statt die einfach nur wahr zu nehmen (oder sogar zu genießen), fängt das Leiden an!

Schmerzen ist hier nur eine Metapher für viele verschiedene Arten von unangenehme Gefühle während den Triathlon.

 Auch in unseren alltäglichen Leben können wir „Schmerzen“ mit viele andere Faktoren ersetzen, dann verstehen wir wie viel Kraft in diese Satz vorhanden ist!

Im diesen Sinne wünsche ich alle meine Athleten in Hawaii starke Arme, gute Beine und Gelassenheit einfach „nur“ sein Bestes zu geben!

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Inferno Triathlon Bericht

Ich habe es geschafft

Priskas Team im Ziel bei Inferno Triathlon

Wie ich zum Inferno Triathlon kam 

Vor ca. 5 Jahren hatte ich ein Burnout wegen der Arbeit. Nachdem ich das Burn Out einigermassen überwunden hatte, kam der Wunsch auf, etwas für mich zu tun, wie eine Selbstbestätigung, dass ich auch jemand bin. Ich bin jemand der gerne Abwechslung hat, da kam mir die Idee eine Triathlon zu machen. Ich habe zuerst einfach für mich etwas trainiert. Irgendwann dachte ich, es wäre besser, mal ein Gesundheits- oder Leistungstest beim Arzt zu machen, weil ich keine normale Triathlon Figur habe. Durch ein Gespräch mit einer Ärztin, kam ich zu Bennie Lindberg. Mit Ihm an meiner Seite, habe ich den ersten Volkstriathlon erfolgreich absolviert. 

Ich arbeite in Lauterbrunnental, da wo der Inferno Triathlon durch geht, und da kam der Wunsch in mir auf, irgendwann möchte ich den im Team auch einmal bestreiten. Ich wandte mich an Bennie mit dem Wunsch und er sagte mir, kein Problem, er kenne Leute, die das mit mir in der Staffel machen würden. So weit so gut, also habe ich uns als Team Willisika angemeldet. Dann stand trainieren auf dem Plan. Der innere Schweinehund war manchmal so stark, dass ich das ganze Projekt absagen wollte. Aber Bennie hat mich immer wieder aufgefangen und mir einen Tritt in den Allerwertesten gegeben, den ich auch dringend gebraucht habe. 

Einen Tag vor dem Wettkampf habe ich die verschiedenen Teamkollegen kennengelernt bei einem feinen Pasta-Abend. Nach einigen Gesprächen mit Ihnen wurde klar, dass jeder einzelne einfach nur Spass haben möchte und es keinem auf Leistung ankommt. Jeder macht in seiner Disziplin das Beste, aber der Spass und das Team steht im Vordergrund. Diese Gespräche nahmen mir enormen Druck weg. 

Nun kam der grosse Tag. Der Tag war nicht so schön, es war windig und es wurde auch Regen gemeldet. Geschlafen habe ich aber gut, auch auf dem Weg zum Wettkampfort ging es mir noch gut aber wo ich da angekommen bin wurde ich nervös. Ich dachte mir nur «boah all diese Topathleten». Als ich auf dem Weg war, den Chip zu holen und das wellige Wasser sah, dachte ich mir «ohhh das wird nichts». Als es dann an den Start ging, habe ich darauf geachtet das ich mich zuhinterst einreihe. Dann kam der Startschuss. Am Anfang versuchte ich zu crawlen aber die Wellen brachten mich total aus dem Konzept, also war Brustschwimmen angesagt. Ich wusste das ich mit Brustschwimmen nicht in der Zeit auf die andere See Seite kommen werde. Ich war die best bewachteste Schwimmerin von allen, weil ich zuhinterst war. Der Gedanke aufzugeben ging mir mehrmals durch den Kopf. Ich sagte mir aber immer wieder «Nein, aufgeben ist keine Option, ich möchte einfach ins Ziel kommen». Gegen den Schluss meiner Schwimmstrecke fuhr ein Schiff an mir vorbei mit den Athleten die den Schwimmteil schon erledigt hatten, und die Applaudierten mir zu und das gab mir nochmals Kraft. Als ich dann aus dem Wasser stieg, standen zwei Herren da, die mir aus dem Wasser halfen und ebenfalls noch verbleibende Zuschauer, die mir auch applaudiert und zugejubelt haben. Dies gab mir ein super Gefühl, alle Emotionen kamen hoch. Ich war super stolz auf mich dies geschafft zu haben. 

Als wir als Team ins Ziel gelaufen sind, hätte ich die ganze Welt umarmen können. Es kamen alle Gefühle zusammen, stolz, Glück, Zufriedenheit das ich es auch durchgezogen habe, dass ich mich nicht aufgegeben habe. Ein super stolzes Gefühl, dass ich diesen Wettkampf mit mir selber und auch mit einem super tollen Team geschafft habe. Ein Dauer grinsen habe ich heute noch, wenn ich an den Tag denke. Und einfach auch das Gefühl «Ich habe es geschafft»

  • Matrin Wittmal läuft in Inferno Triathlon

  • Markus Fuchs velo beim Inferno triathlon

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Treppentraining

Aus Alt mach Neu!

Kürzlich waren wir wieder in Finnland zur Familienbesuch,  das ich auch mit ein Arbeitsauftrag für mein Heimatverein (Helsinki Triathlon) kombinieren könnte. Seit ein paar Jahren gibt es einen neuen Outdoor-Sport-Trend: TREPPENTRAINING.

Überall wo es eine kleine Hügel gibt werden von den Kommunen Konditionstreppen gebaut.

Dabei ist ja Treppentraining nichts Neues. Schon als Heranwachsender haben wir Treppentraining in der Eishockey-Sommertraining  gemacht. Praktisch so lange wenn es Leichtathletik-Stadien gibt, trainieren die Leichtathleten (egal welche Disziplin) an den Treppen. Skispringer, Langläufer, Alpinskifahrer, Fußballer, Handballer, Radfahrer…Alle kennen Treppentraining.

Eigentlich war es ja nur eine Zeitfrage wann diese Trainingsform auch Otto-Normal-Athleten erreicht.

Hier in Deutschland ist Treppentraining noch relativ unbekannt aber ich schätze das könnte auch bald hier kommen und zum neuen Mode-Sportart werden.

Der Treppe als „Trainingsgerät“ ist super vielfältig.

Du kannst unterschiedliche Gang/Lauf-Arten wählen wie du die Treppen hoch gehst, du kannst sogar Übungen wie Ausfallschritte, Liegestütze, auf allen Vier hoch gehen, Burpies ja, fast alles einbauen. Du kannst Intensitäten variieren, die Erholung,  die Wiederholungen. Im Video oben siehst du ein paar Beispiele.

So kannst du Ausdauer, Schnelligkeit, Rhythmus, Gleichgewicht, Koordination, Kraft und vor Allen auch Elastizität trainieren.

Alles kostengünstig und außen in die frische Luft. Einmal die Treppe bauen und die Nutzung ist kostenlos (jedenfalls in Finnland) und verbessert der Gesundheit und der Zufriedenheit der Bevölkerung.

Das Treppentraining wirklich für jeder geeignet ist und Spaß macht, zeigt meine Onkel und Tante hier auf diese Bilder (Tack Marja-Leena och Håkan!).

Treppensteigen in Finnland

Sicher gibt es schon irgendwo extra für Training gebaute Treppen in Deutschland, ich habe aber bis jetzt keine gesehen. Wäre toll wenn diese Trend auch hier kommt!

Warum Elastizität für uns Triathleten wichtig ist kannst du HIER lesen!

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Triathlon im Kälte und Regen

Temperaturen im einstelligen Bereich

Kalte Temperaturen in Triathlon

Das letzte Wochenende herrschte hier in Deutschland, Österreich und Schweiz alles anderes als perfektes Triathlon Wetter. Temperaturen im einstelligen Bereich kombiniert mit Regen! Unter diese Bedingungen einer „hawaiianischen“ Sportart auszuüben ist nicht leicht.

Kälte in sich ist nie das Problem! Auch Kälte kombiniert mit Regen ist heutzutage kein größeres Problem.

Das Problem entsteht immer wenn wir denken es geht auch mit weniger Klamotten, mit Rennanzug kurz-kurz in 8° C und Regen. Nee Sorry es geht dann eben nicht und das haben viele letzte Wochenende selber feststellen müssen.

Wenn es nicht geht dann geht es eben nicht und dann muss Man/Frau aussteigen so einfach ist es, Jeder von uns kann das passieren also nicht die Rede wert, ABER man muss immer etwas davon lernen! Hier ist das was ich während die letzten 30 Jahre gelernt habe!

Das Problem ist immer eine falsche Einschätzung von das Wetter!

Du musst am Tag vorher einem guten Wetterdienst anvertrauen! Ich vertraue weltweit immer auf meteoblue. Dann musst du zusätzlich am Tag vorher realistisch einschätzen können was du anziehen musst!

Am Wettkampfmorgen und in der Wettkampf musst du dann nur bedingungslos diesen Plan folgen! Grundregel lautet immer ein Tick mehr Klamotten mitnehmen als was du eventuell wirklich brauchst!

Im einen berüchtigten Ersten Bundesliga Rennen in Riederau in den 90er habe ich selber den Fehler gemacht, das ich die bereit gelegten Ärmlinge und Weste nicht angezogen habe, da es mir nach schwimmen im Neo so warm war und ich habe gedacht ich brauche sie nicht. Na ja den Fehler habe ich nur einmal gemacht!

Hier MEIN kleiner Einkleidungs-Tipp für Regentage für unterschiedlichen Temperaturen:

+18° C und wärmer. Wenn du zu der langsameren Hälfte gehörst nehme eine Weste mit für Radfahren. Die schnelleren müssten in einen normalen Triathlon Rennanzug klar kommen.

+ 15-17 °C Das ist eine kritische Temperatur. Für Top-Athleten müsste Kurzdistanz ohne Extraklamotten gehen für langsamere Athleten und Langdistanz wäre mind. Ärmlinge und auch eine Weste zu empfehlen.

Ärmlinge einfach über die Handgelenke ziehen, Weste im Trikottasche und los. Dürfte nicht viel länger als 10 Sek. zusätzlich dauern. Ein Investition der sich später sicher lohnt!

+ 10-14 °C hier könnte es sinnvoll sein eine lange Radtrikot ODER eine dünnere Winterjacke über den Triathlon Anzug nach Schwimmen zu ziehen und eine Weste in der Trikot Tasche zu stecken. Kleine Neopren-Halbschuhe halten die Zehen warm und Handschuhe den Fingern. Eine Mütze/Cappy unter den Helm könnte auch Sinnvoll sein! Auch Knielinge könnte im Frage kommen auf jeden Fall aber wärmesalbe für die Beine!

+ 9 °C und kälter. Jetzt hat wahrscheinlich niemand mehr wirklich Spaß. Winterradschuhe, oder Neoprenüberschuhe, Beinlinge, Winterjacke oder Langarmtrikot + Gore Tex Regenjacke, Handschuhe und eine Mütze unter Helm muss jetzt drauf.

Viel Spaß das nächste Mal im Regen und Kälte und hier noch mein letzter Tipp:

Wenn das Wetter schlecht wird-> Sehe es als eine logistische Herausforderung! Richtig ausgerüstet auf den Start zu gehen gehört auch zum Ausdauersport

UND wenn Fehler passieren, wenn es dir richtig kalt ist, dann ist deine Akku so schwach das aus 300 Watt in den Beinen schnell nur 100 Watt wird und was ganz sicher ist oben in der Birne kommt gar kein Energie mehr durch, da bleibt es leider dunkel! Dann ist es höchste Zeit auszusteigen sonst wird es viel zu gefährlich für dich und für deine Mitstreiter!

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Woche € 15.000,- 

Eine Woche Ironman in Kona für € 15.000,- 

Ist Ironman elitär geworden?

Ist Triathlon als Sportart elitär geworden?

Triathlon besteht aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Einfache ehrliche Sportarten.

Ist Triathlon jetzt plötzlich elitär geworden?

Vor  44 Jahren haben sich ein paar „Verrückte“ zusammengetan und ein Wettkampf erfunden und es Ironman genannt. Es ist einfach so aus den damaligen Zeitgeist entstanden, ohne viel Tamtam. Nur Schwimmen, Radfahren und Laufen insgesamt 226 Kilometer.

Ironman als Begriff, war und ist, ja nichts Neues. Es gab Ironman in Australien (Ein Wettkampf bei den Life Guards) und es gab Ironman als Begriff bei den Body Buildern. (Darum kann man auch Ironman als Begriff nicht schützen nur in Kombination mit das rote „M-Dot“ und den Schriftstil).

Für mich sind alle die den Langdistanz machen oder schaffen einfach Ironmänner.

Was der Sport Industrie und die Veranstalter mit den Sport machen ist in sich gut! Das bringt der Sport vorwärts – KEINE WENN UND ABER!

Ohne Industrie und Veranstalter hätten wir einfach keine Sportart „Triathlon“.

Wie weit jede einzelne Person mitgehen möchte ist ja letztendlich ihn überlassen.

Das Viele tausende von Dollar oder Euros für etwas zahlt, das du auch gratis haben kannst, das ist nichts Elitäres – das ist eher dumm.

Schwimmen, Radfahren und Laufen kann man überall und jederzeit und das ist kostenlos. Ich bin nicht mehr oder weniger Ironman nur weil ich eine bestimmte Veranstaltung unter ein bestimmtes Label gemacht habe. Hier zahle ich für den Image, ich zahle um ein Teil von diese Show zu sein! Viele möchten und brauchen das, und das ist ja auch völlig OK!

Ein Mindestmaß an Ausrüstung ist natürlich erforderlich aber egal was du machst alles kostet heutzutage etwas. Ob du dann für wirkliche Funktion zahlst oder für Image das ist wiederum eine andere Frage. Hip zu sein, und Up to Date zu sein, hat immer einiges gekostet.

Wenn du Wert darauf legst das gleiche Material zu haben wie der Ironman Hawaii Sieger, spricht ja nichts dagegen. Du kannst aber auch mit 10-20 Jahre alte Ausrüstung (praktisch) genauso schnell sein, der kostet aber nur ein Zehntel davon was ein modernes Ausrüstung kosten würde, also auch nichts Elitäres!

Du kannst auch für dich ein Ironman machen. Einfach nur die Strecken machen, vielleicht sogar mit ähnliche Material und Selbstverpflegung wie vor 44 Jahren.

Das ist sicher auch nicht elitär, das ist ganz sicher nicht weniger Wert als eine Veranstaltung mit „Brand“, das ist sogar deutlich schwieriger zu machen aber gleichzeitig umso (aus meiner Sicht) cooler!

Wie geil wäre es nicht mit ein paar Kumpels nach Kona zu fliegen und dort in der Eigenregie den Ironman zu machen! WOW! Eben eine richtige IRONMAN!

Wenn du deine Endzeit  in ein Ironman/Langdistanz vergleichen und in Relation zu tausende von Anderen betrachten möchtest, vielleicht sogar in Kona ist es natürlich völlig in Ordnung!

Nur, das möchten viele, dieses Jahr sogar sehr viele, darum kostet es eben!

Und zum Schluss: Ein bisschen elitär war Triathlon schon immer (auch wenn es anders geht)  Ausrüstung, Trainingslager, Wettkampfreisen und man brauch viel Freizeit für Training.

Das muss man sich erst irgendwie leisten können!

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Kraulen lernen

Erklär mir, wie Kraulen geht.

Als Trainer habe ich meine „Standardfragen“, die ich meinen angehenden Triathleten oder Schwimmern gern stelle. Eine lautet: Erklär mir, wie Kraulen geht! In neun von zehn Fällen sagen die Athleten: „Ich kann es, aber erklären kann ich es nicht.“

Dann fangen die an zu zeigen und merken selber wie wenig die wirklich wissen. Ich schieße einige Fragen dazu: Wenn der linke Hand in Wasser fällt, wo ist dann der rechte Hand. Wie geht das Zugmuster? Wie kommt der Arm aus dem Wasser? Wann genau ist der Zeitpunkt für einatmen und ähnliche Informationen versuche ich rauszuholen. Kaum jemand kann es richtig beantworten. Ich behaupte also das 80% von alle Triathleten kaum ein Ahnung haben wie Kraul schwimmen geht und auch 40% von alle Trainer tappen hier sehr weit im dunklen herum.

Wenn du es nicht weißt wie es geht, wie sollst du es dann lernen können?

Wenn du gut schwimmen kannst, dann ist es völlig egal ob du das was du da im Wasser machst ,erklären kannst oder nicht, Hauptsache ist das du schnell schwimmen kannst.

Die meisten, nein, das ist falsch, ALLE gute Schwimmer lernen schwimmen in Kindesalter. Hier wird Tag für Tag, Kilometer nach Kilometer geschwommen und ab und zu gibt ein Trainer einige kleine Hinweise von den Beckenrand. Kopf tiefer, Ellbogen höher du musst früher Atmen und ähnliche Anweisungen sind zu hören.

Geschwommen wird immer in Gruppen, junge Schwimmer habe also immer ein Vergleich ob sie schnell durch das Wasser kommen oder eher langsam mit viel Mühe. Weiterhin ist das große Schwimmeruhr an der Wand ein ständigen Begleiter.

Das schult dich, wenn du nur ein bisschen Bewegungstalent hast, automatisch zu ein schnellen Schwimmer. Du lernst intuitiv was machst dich schneller was nicht.

In Erwachsenen Bereich funktioniert es nicht!

Schwimmtrainer die versuchen Erwachsene ohne Schwimmhintergrund auf eine „klassische Art“ wie junge Schwimmer zu trainieren haben einen sehr, sehr langen und mühsamen Weg vor sich.

Normalerweise geht es so:

Ohne viel Vorwarnung geht es sofort ins Wasser. Wenn der Athlet Glück hat und eventuell sogar ein Anfängerkurs für Kraulschwimmen besucht, wird vorher ein paar Minuten über Kraulschwimmen geredet vor alle schon drängen um im Wasser zu gehen.

Schwimmen ist eine sehr technisch anspruchsvolle Sportart. Je schneller du schwimmen möchtest je schwieriger und feiner werden die technische Ansprüche. Als Triathlet in Wasser möchtest du nicht nur überleben und halbwegs so aussehen als wenn du Kraulschwimmen könntest, nein, du möchtest auch möglichst schnell sein.

Zu verstehen wie Kraulschwimmen geht, jede einzelne Bewegung, also theoretisch genau sagen zu können, was, wann passiert ist eine Grundvoraussetzung um als Erwachsene schwimmen gut zu lernen! Wenn du dafür brennst, verschiedene Videos schaust, schnelle Schwimmer beobachtest, wenn du einige Wochen ja sogar Monate dich mit schwimmen beschäftigst, ständig daran denkst, dann brennst du schon einige Pfade in dein Hirn rein und das ist die erste Etappe um gut Kraulschwimmen zu lernen.

Es ist sogar besser wenn du erstmals gar nicht ins Wasser gehst!

Wenn du zu früh ins Wasser gehst wiederholst du nur deine Fehler oder kämpfst mit dein Urangst um nicht zu ertrinken. Die meisten sagen: Ich kann doch schwimmen ich habe kein Angst, aber wenn der Luft knapp wird dann kämpfen ALLE bewusst oder unbewusst um nicht zu ersaufen!

Die zweite Stufe um als Erwachsene Kraul schwimmen zu lernen ist eine muskuläre Gefühl für die Bewegungen und den Rhythmus zu bekommen. Auch hier ist es in meiner Meinung kontraproduktiv zu früh ins Wasser zu gehen.

so lerne Erwachsene das Kraulschwimmen

Du musst jede Bewegung kontrolliert nachmachen können. Für ein einziges Zug mit nur ein Arm brauchst du vielleicht am Anfang sogar eine Minute Zeit. Jede Wiederholung macht den Armzug vertrauter. Wenn du nach sehr viele Wiederholungen halbwegs ein Gefühl für die Bewegung hast versuchst du es mit den anderen Arm zu machen. Wenn du beide Arme einzeln richtig machen kannst, kommt das wichtigste in Schwimmen, es geht um den Rhythmus!

Was Anfänger aber auch vielen die sich schon als „Schwimmer“ sehen, sehr viel Mühe bereitet ist das Atmen. Dabei kann das Atmen doch so leicht sein! Nur ruhig den Kopf zu Seite drehen, einatmen und unter Wasser wieder ausatmen. Schwieriger als so ist es nicht!

Was das atmen schwierig macht ist einfach das wir es richtig timen müssen. Die gewöhnlichste Fehler für Anfänger ist auf atmen zu denken und der Schwimmrhythmus und Schwimmstil da nach anzupassen.

NUR wenn du ruhig, sehr ruhig und langsam kraulschwimmen kannst, dann kannst du es wirklich!

Ein Bleikugel der auf ein Kette hängt wird oben auf der Wasserfläche auch „schwimmen“ wenn man es schnell genug mit viel Kraft zieht. Ein Stück Holz aber kannst du auch mit wenig Kraft ruhig durch Wasser ziehen und es bleibt oben! Wir alle sind aus Grund Holzstücke, aber durch panische unkontrollierte Bewegungen fühlen sich viele an wie Bleikugel, so muss es nicht sein!

Unsere Kräfte sind nicht grenzenlos!

Wenn wir uns ins Wasser legen die Arme nach vorne strecken und der Kopf tief im Wasser mit Blick am Boden halten, bleiben die meisten oben auf der Wasseroberfläche liegen. Ein paar wenige Athleten mit einen sehr muskulösen Körperbau oder Beine können leichte Probleme haben, aber leichte Beinschlag-Bewegungen und auch sie bleiben schön „oben“.

Beweis fällig: Beim schnorcheln haben fast alle diese Körperhaltung und müssen nur ganz leicht Beinschlag (mit den Flossen) machen um oben zu bleiben. Genau das ist die perfekte Ausgangslage für Kraulschwimmen.

Jemand der ich jetzt schwimmen lernen möchte, also richtig Kraulschwimmen, den würde ich jetzt erst das richtige Kraul Beinschlag lernen. Flossen anziehen und dann einfach mit Schnorchel Beine schwimmen lassen. Wenn das mühelos geht, das gleiche ohne Flossen üben!

Ein Triathlet der alles schnell lernen möchte und bald in ein Triathlon startet wo MIT ein Neoprenanzug geschwommen wird würde ich ein Pullbuoy zwischen den Beinen legen und vorher nur grob das Beinschhlag erklären so dass es möglichst wenig das spätere Kraulschwimmen behindert.

Zurück zum Armzug: Arme ausgestreckt im Wasser, Kopf nach Unten, Pullboy zwischen den Beinen und ATMEN! Wie geht das? Mit Schnorchel!

Jetzt kann schon das Üben los gehen! Nur eine Sache ist noch Wichtig: Geduld! Unsere Zentralcomputer oben im Kopf ist viel langsamer als was die meisten denken. Um etwas zu lernen musst du es erst seeeehr langsam die Bewegungen machen! Jetzt mit der Atmung sichergestellt, kannst du es so langsam machen wie du möchtest. Aus Erfahrung machen es aber 99% sofort zu schnell. Die Bewegungen werden unkontrolliert und automatisch ausgeführt, also ist Geduld und Ruhe hier wirklich angesagt.

Nach sehr viele Wiederholungen entsteht ein muskuläres Gefühl für die Bewegung und eine Rhythmus ist zu spüren.

Jetzt erst ist die Zeit gekommen das atmen zu lernen. Genau die richtige Zeitpunkt zu finden wenn der Kopf sich dreht also genau wenn der Ellbogen aus Wasser kommt. Eine sanfte Bewegung ohne den Rhythmus zu zerstören oder den Zug zu ändern. Erst kannst du das am Beckenrand üben. Einatmen über Wasser ausatmen in Wasser, dann Kopf im Wasser lassen und einatmen wenn du den Kopf drehst… dann den Armzug einarmig einbauen und Kopf drehen und einatmen wenn der Ellbogen aus Wasser kommt.

Wenn dann alles zusammen gesetzt ist kann der Athlet schon ziemlich gut Kraulschwimmen. Je mehr Zeit man sich nimmt für die verschiedene „Abschnitte“ je besser lernt man das schwimmen und je schneller wird man später sein.

Im Schnelldurchgang, komprimiert auf 90 Minuten lernt ein schwimmfähige Person der nicht Kraul schwimmen kann schon das rudimentäre Kraulschwimmen. Theorie, Bewegungen einstudieren, Rhythmus üben auf Land, Wasserlage und Rhythmus im Wasser und dann noch der Atmung! Fertig ist das Paket, aber jede Teil muss noch viel geübt werden vor man sich ein Kraulschwimmer nenne kann UND erst dann vielleicht nach ein paar Monate geht es los mit der Schwimmtraining!!

Normalerweise ist es leider umgekehrt! Erst wird Schwimmtraining jahrelang gemacht und dann wenn die Fehler schon eingebrennt sind wird versucht richtig Kraulschwimmen zu lernen. Da ist es dann sehr schwierig was noch zu ändern.

ABER es ist möglich es neu zu lernen wenn man viel Geduld hat.

WISSEN • GEFÜHL • RHYTHMUS • GEDULD

Damit lernen Erwachsene das Kraulschwimmen, und erst dann kommt: TRAINING!

Wenn du lernen möchtest Kraul zu schwimmen, kannst du mein Coaching Plattform Koyawa besuchen!

Koyawa Kraulkurs

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