Triathlon Trainer: Die Entwicklungskurve
Vom Profisport zur Lebensfitness

Was ein Triathlon Trainer über körperliche und mentale Entwicklung verrät
Wie unsere Entwicklung als Mensch und Sportler zusammenhängt – und warum ganzheitliches Training der Schlüssel ist.
Als erfahrener Triathlon Trainer sehe ich es immer wieder: Die Entwicklungskurve eines Sportlers ähnelt stark der eines Menschen. Wir kommen hilflos zur Welt, wachsen, lernen, und mit dem Alter kehrt sich dieser Prozess oft wieder um. Doch im Sport wie im Leben gibt es einen entscheidenden Unterschied: Erfahrung.
Erinnerungen, die bleiben
Je weiter meine eigene Profizeit zurückliegt, desto häufiger erlebe ich Flashbacks. Ich erinnere mich noch genau an mein erstes dreistündiges Radtraining im finnischen Sommer. Später unter der Dusche spülte das Wasser das getrocknete Salz von meinem Gesicht in meinen Mund – ein völlig neues Gefühl. Ich dachte nur: Wow, das war ein richtig langes, hartes Training.
Mit der Zeit wird das, was einst neu und herausfordernd war, zur Routine. Drei Stunden erscheinen plötzlich kurz, und selbst zwei harte Einheiten an einem Tag sind kein Problem mehr. Der Körper passt sich an, die Erholung wird schneller, und man fühlt sich geistig wie körperlich topfit.
Training für Körper und Geist
Heute trainiere ich nicht mehr für Wettkämpfe, sondern für meine Gesundheit und mentale Stärke. Was viele vergessen: Vielseitiges körperliches Training ist das beste Hirntraining. Es wirkt wie ein System-Update für den Kopf – unnötige Daten werden gelöscht, alles läuft klarer.
Als Triathlon Trainer empfehle ich deshalb nicht nur Ausdauer- und Krafttraining, sondern auch gezielte mentale Impulse. Denn körperliche Fitness ist die Basis – aber mentale Klarheit ist der Schlüssel zur nachhaltigen Leistungsfähigkeit.
Natürlich bin ich immer noch ein Wettkampfmensch. Manchmal gebe ich mehr Gas, als gut für mich ist. Früher war das Alltag – heute spüre ich, wie mein Körper langsamer wird. Eine 45-minütige intensive Einheit fühlt sich an wie früher sechs Stunden. Aber das ist okay. Diese 45 Minuten sind wahrscheinlich mehr, als ich für meine aktuellen Ziele
Aktiv bleiben – für mich und meine Familie
Mein Ziel ist es, die abflachende Kurve zu verlangsamen. Ich möchte so lange wie möglich aktiv bleiben – mit meinen Kindern, im Alltag, im Leben. Und wer weiß: Vielleicht steht in einem Jahrzehnt oder zwei doch noch einmal ein Start in Kona an.









