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Top 3 Fitness Irrtümer

wie bekomme ich einen Sixpack?

Top 3 Fitness Irrtümer

Jetzt in Corona Zeiten läuft „fitnessmäßig“ sehr viel über Internet und verschiedene Apps. Natürlich ist es hier wichtig die Aufmerksamkeit von den Menschen in den ersten 20-30 Sekunden zu fangen und Alles schmackhaft zu machen! Dennoch muss ich oft lachen oder weinen wenn ich immer wiederkehrenden Irrglauben sehe.

Hier sind meine Top drei!

Ein Sixpack bekommst du nicht von die eine oder andere Übung! Wenn du kein Sixpack hast bist du höchst wahrscheinlich zu Fett. Wenn die anderen Muskeln unter der Haut gut sichtbar sind, ist es aber wahrscheinlich das es bei dir anatomisch gar nicht möglich ist, egal welchen Übung du machst, einen Sixpack zu bekommen!
Du wirst nicht fit/unfit oder schlank/fett über Nacht oder in ein, zwei Wochen! Es dauert immer genau so lang außer Form zu kommen wie es gedauert hat in Form zu kommen! Das gleiche gilt für Zunehmen. Nur 50 kcal zu viel pro Tag macht in 10 Jahren 30 Kilogramm! Nur um nachzudenken: Einen Kilometer spazieren verbrennt etwa 0,75 kcal pro Kilogramm Körpergewicht, laufen nur ein bisschen mehr 0,85-0,95
Muskelmasse ist sehr viel schwieriger aufzubauen, und geht langsamer, als was die meisten glauben/denken. Es hört sich aber immer besser an wenn man sagt ich habe Muskelmasse aufgebaut als Fettmasse. Übrigens: Das Zusatzbedürfnis an Protein um 5 kg Muskelmasse aufzubauen ist 2,7 Gram pro Tag, also enthalten in weniger als 100 ml Milch! (1 kg Muskelmasse besteht aus etwa 20% Protein)
Und zum Schluss: Es ist egal was für Übungen oder Essverhalten du nachstreben möchtest! Es muss dir in die eine oder andere Form Spaß machen, oder wenn nicht Spaß, dann muss es dich jedenfalls motivieren – sonst ist es absolut sinnlos damit anzufangen, wenn du Veränderungen über eine lange Zeit erwartest!

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Wettkampfvorbereitung

Unmittelbare Wettkampfvorbereitung

Ein weiterer Artikel von den Triathlon Coach geschrieben für Tritime. Diesmal über die Zeit kurz vor den Hauptwettkampf:

Endlich steht der Sommer vor der Tür. Und da die ersten Saisonhighlights ebenfalls immer näher rücken, beschäftige ich mich im zweiten Teil meiner Coaching-Serie „Training Essentials“ mit der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Unabhängig von Ihrem Leistungsniveau mache ich Sie damit vertraut, wie Sie Ihre Form in den letzten vier bis acht Wochen vor Ihrem persönlichen Saisonhöhepunkt noch verbessern können.

Sollten Sie es aufgrund des ausgesprochen langen Winters nicht geschafft haben, in den vergangenen Monaten in ausreichend großen Umfängen zu trainieren, wird es jetzt höchste Zeit, damit anzufangen. Überlegen Sie sich aus diesem Grunde genau, ob ein Saisonhöhepunkt im Juni oder Juli wirklich Sinn macht. Halten Sie lieber nach Wettkämpfen im August oder Anfang September Ausschau, um Kilometer zu machen.

Olympische Distanz

Alle Kurzdistanzler, die trotz des langen kalten Winters in den vergangenen sechs Monaten aktiv waren, können jetzt die Früchte ernten. Bei der Kurzdistanz handelt es sich nicht nur um ein Ausdauerevent, auch das im Wettkampf angeschlagene Tempo kann ganz schön flott sein. Wie schnell Sie jedoch dabei unterwegs sein können, hängt in erster Linie von Ihrer anaeroben Schwelle ab. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um den Bereich, in dem Ihre Oberschenkel oder die Lunge anfangen zu brennen, wenn Sie versuchen, noch einen Tick schneller zu laufen oder zu fahren. Diese Grenze können Sie in sechs bis acht Wochen mit einem gezielten Training „nach oben verschieben“. Das damit einhergehende Training ist sehr kurz und extrem intensiv. Die Praxis hat gezeigt, dass auch im Triathlon nicht mehr als zwei hochintensive Trainingstage pro Woche sinnvoll erscheinen. Dies bedeutet, dass Sie an einem Tag mindestens zwei Sportarten miteinander kombinieren müssen. Am besten lassen sich hinsichtlich eines hochintensiven Trainings die Disziplinen Schwimmen und Radfahren miteinander kombinieren. Hochintensive Trainingseinheiten könnten folgendermaßen aussehen:

Schwimmen
Einschwimmen inklusive Technikschulung und einer nicht zu langen/intensiven Hauptserie. Zum Ende des Schwimmtrainings folgen 200, 100 und 50 Meter Kraulen mit maximaler Belastung. Zwischen den Distanzen haben Sie eine auf den ersten Blick recht lange Pause von drei bis fünf Minuten. Diesen Zeitraum benötigen Sie jedoch, um sich für das nächste Intervall hinreichend zu erholen. Dabei lohnt es sich, das Wasser zu verlassen und sich warmzuhalten. Nach spätestens vier Wochen spüren Sie eine deutliche Formverbesserung. Insbesondere fällt es Ihnen deutlich leichter, das hohe Tempo zu halten. Und nach dem Schwimmen nicht das Radintervall vergessen.

Radfahren
Auf den Zeitfahrad können Sie natürlich auch mehrere unterschiedlich lange Intervalle in Ihr Training einbinden, aber am einfachsten ist es, eine zehn Kilometer lange Strecke abzumessen, auf der Sie jede Woche einmal ein Zeitfahren absolvieren. Sie werden sehr schnell Ihre Fortschritte feststellen. Ganz wichtig dabei ist jedoch, dass sie wirklich jedes Mal so schnell fahren, wie es nur eben geht. Nur so ist diese Trainingsform wirklich effektiv. Nach vier bis sechs Wochen sind Sie in der Lage, diese Geschwindigkeit auf der Olympischen Distanz fast durchzufahren

Den kompletten Artikel kannst du hier unten Herunterladen.

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Koffein

Bringt Koffein etwas im Ausdauersport?

ANTWORT: Ja und Nein.

Koffein gehört zu den „weichen Drogen“, die viele Athleten täglich konsumieren. Je mehr Koffein du zu dir nimmst, desto resistenter wird der Körper und du merkst kaum einen Unterschied. Ein „Nicht-Kaffeetrinker“, der abends eine Tasse Kaffee trinkt, bleibt die ganze Nacht wach. Ein koffeinresistenter Kaffeetrinker merkt gar nichts.

Um ein „Koffeineffekt“ zu spüren, empfehle ich folgendes:

-Zwei Wochen vor einem wichtigen Wettkampf komplett auf Koffein verzichten
-Eine Stunde vor dem Start eine Tasse schwarzen Kaffee (mit Koffein) trinken ohne Zucker. Das gibt schon den ersten Kick und die Fettverbrennung im Körper wird aktiviert.
-So lange wie möglich beim Wettkampf auf Koffein verzichten und erst während der letzte Phase einsetzen. Kann dann in Form von Cola sein oder in Form von koffeinhaltigen Energy Gels.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Tipp: Wenn Kopfschmerzen in der Koffeinentwöhnungsphase auftreten: durchhalten, nach 2-3 Tagen verschwinden diese normalerweise.

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Fettverbrennung

Wie trainiere ich am besten meine Fettverbrennung?

Eines ist klar: In einem Langdistanz-Triathlon reichen unsere Kohlenhydratspeicher nicht über die komplette Distanz. Darum ist es auch von größter Bedeutung, dass wir während des gesamten Wettkampfs über viel essen und dass unsere natürliche Fettverbrennung möglichst optimal funktioniert. Einer der weltweit renommiertesten Sportmediziner, der Südafrikaner Tim Noakes, untersuchte Mitte der 90er Jahre Triathleten beim Ironman in Neuseeland und stellte dabei fest, dass die Athleten, die am schnellsten waren, auch die meisten Kalorien während des Rennens zu sich genommen hatten.

Was wir nicht machen dürfen, ist die prozentuale Fettverbrennung mit der absoluten zu verwechseln. Je langsamer wir uns bewegen, desto höher ist die prozentuale Fettverbrennung, gleichzeitig aber ist die totale Fettverbrennung sehr gering, da wir kaum Energie verbrennen.

Je schneller wir unterwegs sind, desto mehr Energie verbrennen wir. Für jedes Gramm Fett, das wir verbrennen, benötigen wir eine bestimmte Anzahl von Mitochondrien (Mitochondrien werden auch als die „Kraftwerke“ der Zellen bezeichnet, weil in ihnen das energiereiche Molekül Adenosintriphosphat gebildet wird).

Wenn wir zügig unterwegs sind, etwa im Langdistanz-Tempo, benötigt der Körper neben Fett auch zusätzlich Kohlenhydrate. Wollen wir die Intensität einer solchen Einheit mehr als 2 Stunden lang aufrechterhalten, müssen wir Kohlenhydrate zu uns nehmen. Verglichen mit der langsamen Einheit sinkt zwar der prozentuale Anteil der Fettverbrennung am gesamten Kalorienumsatz zugunsten der Kohlenhydrate, aber total gesehen verbrennt der Körper eine weit größere Menge Fett als zuvor. Aus diesem Grund spricht man auch manchmal davon, dass die beste Fettverbrennung im „Feuer der Kohlenhydratflamme“ stattfindet. Festzuhalten ist damit, dass Sie bei dieser Art des Trainings viel mehr Fett verbrennen als bei langsameren Trainingsgeschwindigkeiten. Übertreiben sollten wir es dennoch nicht, wenn wir die Geschwindigkeit nämlich noch weiter erhöhen, greift der Körper nunmehr fast ausschließlich auf Kohlenhydrate zurück.

Dieses Phänomen ist demnach auch äußerst interessant für die Verpflegung im Wettkampf. Ein großer Teil der Triathleten hat während des Rennens Magenprobleme in der einen oder anderen Form, vor allem auf der Langdistanz. Genauso wie unsere Muskulatur müssen wir auch unseren Magen und den Verdauungstrakt auf die Belastung während des Wettkampfes vorbereiten. Wenn wir in der richtigen Intensität trainieren, sind wir gezwungen, während des Trainings auch etwas zu essen, um die Intensität gleich hoch zu halten. Damit trainieren wir gleichzeitig unseren Magen und bekommen wertvolle Erfahrungswerte, was wir bei hoher Intensität vertragen können und was nicht.

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Energie und Leistung

Wie viel muss ich während eines langen Wettkampfs essen?

Als Triathlon Coach beantworte ich oft verschiedene Fragen zum Thema Sporternährung. Hier drei interessante Fragen die ich gerne mit euch teilen möchte.

FRAGE: Wie viel muss ich während eines langen Wettkampfs essen?

ANTWORT: Das hängt von der Sportart und der Länge des Wettkampfs ab. Als Empfehlung kann man generell sagen:

 Ein (1) Gramm Kohlenhydrate pro Kilo Körpergewicht pro Stunde(KH/kg/Std.). Fett hat der Körper genug und Proteine in größeren Mengen sind schwer zu verdauen.Bei Wettkämpfen unter 2 Stunden können wir, vorausgesetzt die Kohlenhydratspeicher waren vorher voll (mit Carboloading-VERLINKEN), fast total auf zusätzliche Kohlenhydrate verzichten. Bei Wettkämpfen zwischen 2 und 5 Stunden empfehle ich zwischen 0,5 und 1 Gramm KH/Kg/Std. In längeren Wettkämpfen über 5 Stunden zwischen 1 und 1,5 Gr. KH/Kg/Std. 

Wichtig ist herauszufinden, was für dich optimal ist. Je mehr Kohlenhydrate du während einem Wettkampf verdauen kannst, desto schneller kannst du unterwegs sein.

FRAGE: Ich habe mich für den Ironman in Hawaii qualifiziert. Worauf soll ich bei meiner Ernährung in den letzten Wochen davor achten?

ANTWORT: In Hawaii kommt es darauf an, keine unnötigen Fettpölsterchen mit sich zu schleppen und gleichzeitig top fit an den Start zu gehen. Das bedeutet: ab jetzt sollte alles, was du isst, auch dem Körper wertvolle Bausteine liefern! Bedeutet: Junkfood, Süßigkeiten etc. sollte alles bis zum Wettkampftag rigoros gestrichen werden.

Um richtig austrainiert an den Start zu gehen, bedeutet es, dass du jetzt vor und nach dem Training insgesamt etwas weniger essen solltest als normal, aber dafür während des Trainings mehr essen und trinken solltest (am besten genau das, was in Ironman angeboten wird). Wenn du jetzt etwas weniger Brennstoff zu dir nimmst, muss dein Körper die eigenen Fettreserven verbrennen. Du musst jetzt intensiv trainieren und das bedeutet auch, dass du dafür Kohlenhydrate brauchst. Darum musst du jetzt während des Trainings mehr essen (Sportgetränke, Gel, Riegel). Das trainiert gleichzeitig auch deinen Magen für den Wettkampf.

Worauf ist noch zu achten?

Während dieser Zeit, in der wir so hart trainieren, können auch Aminosäure-Ampullen eine wertvolle Hilfe bieten. Ein bis zwei Ampullen kurz vor dem Schlafen gehen und wir können sicher sein, dass unser Körper über Nacht die nötigen Bausteine hat, um sich schnell von dem intensiven und langen Training zu erholen.
Ein weiterer Punkt, der sich bewährt hat, besonders, wenn es warm ist und man stark schwitzt, wäre jetzt eine Magnesiumkur (2 Wochen). Damit kannst du deine Magnesium-Reserven für Hawaii auffüllen.

Und noch ein kleiner Motivationstipp: Denke daran, jedes Mal, wenn du auf Süssigkeiten, Bier etc. verzichtest, kommst du deinem Ziel ein bisschen näher! Die letzten 3-4 Tagen vor dem Wettkampf solltest du ein Carboloading machen. Nach das Rennen ist dann wieder alles erlaubt.

FRAGE: Wie kann es sein, dass ich, wenn ich richtig fertig bin, sofort nach einem Schluck Cola innerhalb von 1 Minute mehr Energie habe. Geht das Cola so schnell ins Blut?

ANTWORT: Was hier passiert, hat sehr wenig mit der Energieaufnahme zu tun. Unter extremer Belastung haben wir eingebaute Funktionen, die uns selber schützen. Unser empfindlichstes Organ ist unser Gehirn. Um sich selber zu schützen, schaltet das Gehirn Muskeln und Nerven zur Vermeidung eines Schadens aus. Bei hohen Temperaturen passiert es, dass das Gehirn, wenn es Anzeichen einer Überhitzung spürt, zum eigenen Schutz sofort Muskeln und Nerven abschaltet. Beim Besteigen hoher Berge über 7.000 Meter passiert das gleiche, um sicher zu stellen, dass das Gehirn genug Sauerstoff bekommt.

Eine ähnliche Reaktion erfolgt, wenn wir kaum mehr Kohlenhydrate in Körper haben. Unser Gehirn braucht Kohlenhydrate, um funktionieren zu können und wenn diese nicht vorhanden sind, schaltet es die Muskeln aus, um selber diesen wertvollen Stoff zu bekommen. Wenn wir jetzt in diesem Zustand etwas zu uns nehmen, das wirklich süss schmeckt (es muss nicht einmal kohlenhydrathaltig sein), denkt unser Gehirn, dass Kohlenhydrate kommen und schaltet sofort wieder ein paar Watt mehr frei! Dies hat den Effekt, dass wir sofort etwas spüren. Nach etwa 10 Minuten im Optimalfall hat das Cola dann auch die Blutbahn erreicht.

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Carboloading

Verschiedene Carboloading Möglichkeiten.

Hier eine kleine Zusammenfassung von Carboloading aus der Sicht von ein Triathlon Coach mit vier verschiedene Möglichkeiten, und eine „Bewertung“!

Möglichkeit 1.: Weiteressen und Trinken wie „normal“

aber einfach drastisch den Trainingsumfang auf maximal 0-30 Min. lockeres Training täglich an den letzten drei Tagen vor dem Wettkampf reduzieren. Jetzt müssten die Energievorräte ein „normal“ aufgeladenes Niveau erreicht haben.
Meine Empfehlung*** (von ***** Sternen)

Möglichkeit 2.: Die klassische Saltin-Diät

7-8 Tage vor dem Wettkampf werden die Kohlenhydratspeicher geleert mit einer intensiven Trainingseinheit über 90-120 Min. Danach an 3 Tagen so gut wie es geht auf Kohlenhydrate verzichten. Im Anschluss daran folgt eine Kohlenhydratmast über 3 Tage mit etwa 8 Gramm Kohlenhydrate pro Kilo Körpergewicht pro Tag. Diese Diät ist hart und muss vorher probiert werden!
Die Methode ist mittlerweile fast schon außer Mode gekommen, hat aber immer noch viele Anhänger.
Meine Empfehlung** (von ***** Sternen)

Möglichkeit 3. Die westaustralische Carboloading-Methode

Wie immer kurz vor dem Wettkampf etwas weniger trainieren, so dass wir gut erholt für den Wettkampf sind. Dabei sollten wir uns ganz normal ernähren. 24 Stunden vor dem Wettkampf beginnen wir das Carboloading mit einer kurzen intensiven Trainingseinheit. Erst 10-20 Minuten locker warm machen (für Triathleten am besten mit dem Rad, da hier die muskuläre Belastung am geringsten ist). Dann folgen 150 Sek. sehr schnelles Tempo (in einem Tempo, dass du gerade noch 15 Min. fahren könntest), gefolgt von einem 30 Sek. Sprint mit Maximalleistung. Insgesamt also nur 3 Minuten. Natürlich empfiehlt es sich, danach noch ein paar Minuten locker weiter aus zu fahren. Nach diesem Training sollten wir bis zum Wettkampf noch ca. 10 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht zu uns nehmen. Hier besteht eigentlich das größte Problem. Das ist sehr viel und geht kaum ohne Carboloading-Produkte.
Diese Methode ist perfekt für Athleten, die öfter längere Wettkämpfe machen, gewohnt sind intensiv zu trainieren und Wert darauf legen, mit vollem Energiespeicher an den Start zu gehen.
Beispiel: ein 70 Kilogramm schwerer Athlet müsste also etwa 700g Kohlenhydrate zu sich nehmen, das entspricht etwa 1 kg ungekochter Pasta!!
Meine Empfehlung**** (von ***** Sternen)

Möglichkeit 4. Die abgewandelte Saltin-Diät mit Basenbooster

Das ist eine Kombination aus allen vorher erwähnten Methoden mit einer kurzen zusätzlichen Basen- und Magnesiumkur. Grund für die Basenkur ist, dass bei Verringerung des Trainings und gleichzeitigem Carboloading vermehrt Säuren im Körper entstehen. Um nun den Basenhaushalt zu unterstützen, empfiehlt sich hier eine Basenkur. Ein gleichzeitig kurzes Auffüllen der Magnesiumspeicher sorgt zusammen mit Basen für entspannte Muskeln und kann das Risiko für Krämpfe während des Wettkampfs verringern.

Und so wird es gemacht:

Normal der Training runterfahren wie gewohnt.

Tag 3 vor den Wettkampf:
Morgen/Vormittag:
3 Basenkapseln nehmen (ich habe hier die Produkte von Cadion verlinkt, die kenne ich und kann wärmsten Empfehlen, aber du kannst auch einen 1/3 Teelöffel Natriumbicarbonat/Natron aufgelöst im Wasser verwenden) und 100g Maltodextrin aufgelöst in 750-1000 ml Wasser verteilt über den Vormittag trinken. Hier kannst du auch Vitargo oder etwas Anders nützen was dir gut vertraut ist und womit du zurecht kommst. Gut ist es wenn es Langkettig ist und leicht von Körper aufgenommen werden kann.
Nachmittag/Abend:
3 Basenkapseln oder 1/3 Teelöffel Natriumbicarbonat nehmen und 100g Maltodextrin aufgelöst in 750-1000 ml Wasser verteilt über den Nachmittag bis frühen Abend (bis 19 Uhr) trinken. (sonnst musst du zu oft in der Nacht auf die Toilette ;-))
Vor dem Schlafen:
Magnesium subsituieren etwa 400 mg. Magnesiumcitrat. Auche hier auchten: Mehr als 600mg kann zu durchfall führen!!
– Sonst normal essen. Wichtig ist, nicht weniger als normal zu essen!

Tag 2 vor den Wettkampf:
Morgen/Vormittag:
3 Basenkapseln oder 1/3 Teelöffel Natriumbicarbonat nehmen und 100g Maltodextrin aufgelöst in 750-1000 ml Wasser verteilt über den Vormittag trinken
Nachzmittag/Abend:
3 Basenkapseln oder 1/3 Teelöffel Natriumbicarbonat nehmen und 100g Maltodextrin aufgelöst in 750-1000 ml Wasser verteilt über den Nachmittag bis frühen Abend (bis 19 Uhr) trinken
Vor dem Schlafen:
400 mg Magnesium nehmen
– Sonst normal essen.

Tag 1 vor den Wettkampf:
Morgen/Vormittag:
3 Basenkapseln oder 1/3 Teelöffel Natriumbicarbonat nehmen und 100g Maltodextrin aufgelöst in 750-1000 ml Wasser verteilt über den Vormittag trinken – sonst normal essen.
Nachmittag/Abend:
3 Basenkapseln oder 1/3 Teelöffel Natriumbicarbonat nehmen und etwas weniger essen als normal, dafür etwas mehr Fett.
Auf Ballaststoffe verzichten! Ideal ist z.B. Gnocchi in Salbeibutter, Pizza Margherita mit extra Olivenöl oder Spagetti Aglio & Olio um der Fettstoffwechsel wieder anzukurbeln!
Vor dem Schlafen:
400g Magnesium nehmen

Wettkampftag (wenn der Start morgens oder am Vormittag ist)
Spätestens 2,5 Std. vor dem Start frühstücken, z.B. Kaffee und Graubrot/Toast/Semmeln mit Butter oder Käse. Auf Zucker verzichten.
Die Muskelvorrate sind jetzt voll und wir müssen den Körper suggerieren, dass er keine Massen an Kohlenhydraten mehr bekommt und deswegen die Fettverbrennung startet. Ohne diesen kleinen Trick in den letzten 12 Stunden nützt das Carboloading nichts! Bei der Westaustralische Carboloading ist die Mastphase nur 24 Std., da ist der Körper noch nicht auf Kohlenhydrate umgestellt!
WICHTIG: Nach dem Frühstück bis zum Start keine Kohlenhydrate mehr essen/trinken. Eine Stunde vor dem Start ist ein schwarzer Kaffee in Ordnung und 5 Min. vor dem Start ein Schluck Sportgetränk oder ein Gel. (das beeinflusst den Insulinspiegel vor dem Start nicht mehr!)

Meine Empfehlung***** (von ***** Sternen) mit Ad Extremum Siegel 🙂 🙂 🙂

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Koffein und Triathlonsport

Koffein macht dich schneller!

Das ist schon meine dritte Post hier zum Thema Koffein, und es zeigt vor allem was wir noch nicht wirklich wissen.

Was ziemlich klar ist: Koffein macht dich (etwas) schneller!

 Das zeigt jetzt auch ein „Regenschirm Untersuchung“ der ich in British Journal of Sport Medicine gefunden habe von August. Hier hat man mehrere Untersuchungen gesammelt zum Thema Koffein und die mit einander verglichen.

Summa Sumarum 1.: Wenn du 70 kg wiegst solltest du 1 Std. vor den Start ca. 200 mg Koffein zu dich nehmen (2 Tassen Kaffee, schwarz)

Eine grafische Übersicht von den Ergebnissen

Folgende Fragen bleiben aber noch zu klären:

Ist der Effekt besser/schlechter wenn:

  • Du andere genetische Voraussetzungen hast
  • Du gewohnt/ungewohnt bist Koffein zu konsumieren
  • Wenn der Dosis, Zeitraum von der Start verändert wird

…und was ich noch nicht gefunden habe: Wie sieht es aus mit der Koffeineffekt wenn du erst später während der Wettkampf Koffein zu dich nimmst. Wann und wie viel, welche Unterschiede kann man da feststellen.

Summa Sumarum 2.: Koffein während der Wettkampf speziell beim Lang Distanz bleibt immer noch Erfahrungs- und Glaubenssache.

HIER noch der Link zum British Journal of Sports Medicine

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Fitness-Center

Das Fitness-Center: Die urbane Rettung im Winter?

Wir als Triathleten haben es in Europa über den Winter nicht so leicht. Während wir noch die Bilder von Hawaii, mit Sonnenschein, tropischen Temperaturen, top austrainierten Körpern im Kopf präsent haben, schaut die Realität spätestens nach der Umstellung auf die Winterzeit ganz anders aus.

In der Früh, wenn wir uns auf den Weg zur Arbeit machen, ist es immer noch dunkel beziehungsweise die Sonne geht gerade auf. Nach der Arbeit das gleiche Bild. Es dämmert und ohne künstliche Lichtquelle sieht man fast gar nichts mehr. Die „knusprige Luft“ kündigt bereits die ersten Schneefälle an und an Rennradfahren möchte niemand so wirklich einen Gedanken verschwenden. Das Freibad ist seit drei Monaten geschlossen und der Blick in den Spiegel verrät, dass die einst so schöne Hautfarbe mittlerweile wieder mehr in Richtung rosa wechselt. Erschwerend hinzu kommt, dass sich die ersten kleinen Fettpölsterchen bemerkbar machen.

Es ist also höchste Eisenbahn, etwas zu unternehmen. Aber was? Die Wochenenden sind in aller Regel unproblematisch. Schließlich haben die meisten frei und somit steht genügend Zeit zur Verfügung, sich an der frischen Luft zu bewegen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass selbst im tiefsten Winter die Außentemperaturen am frühen Nachmittag im schlimmsten Fall nur knapp unter null Grad Celsius liegen. Ideal also für längere Läufe oder sogar schöne Ausfahrten auf dem Mountainbike. An den Werktagen schaut es allerdings schwieriger aus. Ohne Sonnenschein vor und nach der Arbeit sind nicht nur die Temperaturen im Keller, sondern auch die Stimmung. Denn wer läuft oder radelt schon gerne dick eingemummelt und mit Stirnlampe über Stock und Stein? Erschwerend hinzu kommt, dass in dichtbesiedelten Gegenden mit viel Verkehr gerade das Radtraining nahezu lebensgefährlich ist. Somit kann das Radfahren in der freien Natur direkt vom Trainingsplan gestrichen werden. Bleibt also die Frage, wo und wann können wir an den Arbeitstagen das Training am besten in unseren Tagesablauf integrieren? Eine willkommende Abwechslung bietet für die meisten Ausdauersportler während der kalten und dunklen Jahreszeit das Fitness-Studio.

Wo und wann?

Fitness-Center. Fitness-Studio. Muckibude. Kraftraum. Ein beliebtes Kind hat viele Namen. Aber was muss ein Fitness-Center uns Triathleten eigentlich bieten und woran sollten Sie bei der Auswahl des passenden Studios achten, wenn Sie die Qual der Wahl haben und in der näheren Umgebung Ihres Arbeitsplatzes beziehungsweise Wohnortes mehrere Fitness-Center existieren? Idealerweise sollte die Anfahrt inklusive Parkplatzsuche nicht länger als 15 bis 20 Minuten dauern. Wenn in unmittelbarer Nähe Ihres Wunschstudios auch noch eine schöne einigermaßen beleuchtete Laufstrecke existiert, umso besser. Denn wenn Sie unter der Woche ausschließlich Ihr Training im Warmen absolvieren, können Sie sich am Wochenende draußen in der Kälte schnell einen Infekt einfangen. Mit der richtigen Kleidung, einer guten Stirnlampe und in netter Begleitung bringt das Laufen vom Fitness-Studio aus noch mehr Freude. Außerdem stärkt das regelmäßige Draußenlaufen das Immunsysten. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Öffnungszeiten. Ein Fitness-Center, dessen Türen verschlossen sind, wenn Sie Zeit haben zum Trainieren haben, nützt Ihnen wenig. In den Ballungsgebieten haben die meisten Studios an den Werktagen zwischen 6.30 und 22.30 Uhr geöffnet. Welches Angebot für Sie das geeignetste ist, hängt von Ihren ganz persönlichen Bedürfnissen ab. Wetterresistente Hardcore-Triathleten, die das ganze Jahr über draußen Radfahren und Laufen, reicht ein rudimentär ausgestattetes Studio mit den gängigsten Geräten oder Freihanteln. In aller Regel ist für diese Zielgruppe, die einmal wöchentlich die Gewichte stemmen, eine Zehnerkarte die günstigste Variante. Alle anderen sollten sich beraten lassen und sich ausführlich informieren, welche Leistungen und Services für ihre Anforderungen am ehesten zutreffen.

Ausstattung?

Moderne Fitness-Center bieten mittlerweile weitaus mehr als „nur“ Krafttraining in ihrem Produktportfolio an. Wer Glück hat, findet sogar ein Studio mit angeschlossenem Schwimmbad oder Ballsportmöglichkeiten. Sauna und Wellness-Bereich gehören mittlerweile bei fast allen Anbietern zur Grundausstattung. Achten Sie insbesondere auf die Ausstattung des Cardio-Bereiches. Je umfangreicher das Angebot ist, umso interessanter und abwechslungsreicher können Sie Ihr Training gestalten. Nichts ist langweiliger, als immer wieder auf das Laufband und den Ergometer angewiesen zu sein. Stepper, Rudergeräte und Elipsen-Crosstrainer sind passende Ergänzungen. TV-Geräte im Cardio-Bereich oder die Möglichkeit, an den Geräten verschiedene Radioprogramme zu empfangen, können für einen weiteren Motivationsschub sorgen. Auch wenn die Kommunikation mit anderen Clubmitgliedern darunter leidet. Berücksichtigen Sie aber auch, dass gerade neuere Hallenbäder Fitness-Bereiche mit den gängigsten Geräten integriert haben.

Trainingsinhalte?

Versuchen Sie gerade zu Beginn der anstehenden Saison möglichst abwechslungsreich zu trainieren. Nutzen Sie bei Ihren Trainingseinheiten alle zur Verfügung stehenden Geräte. Veranstalten Sie doch einfach Ihren ganz persönlichen Indoor-Triathlon auf drei beliebigen Cardio-Geräten. Starten Sie mit je zehn Minuten auf jeder Maschine. Nach einigen Wochen schaffen Sie bereits mehrere und leicht progressive Durchgänge bei denen die letzten dreißig Minuten die intensivsten sind. Je näher der Frühling naht, desto triathlonspezifischer können Sie diese Trainingsform gestalten. Steigen Sie auf Zugseilübungen, Fahrradergometer und das Laufband um. Halten Sie sich aber bitte nicht nur im Cardio- und Kraftbereich auf. Auch die Kurspläne haben einiges an Abwechslung zu bieten. Hot Iron, Aerobic, Pilates, Step, Fatburner, Tae Boe, Boxtraining, Bauch-Beine-Po, allgemeine Gymnastik und vieles mehr. Egal wie die Kurse auch heißen mögen, es gibt praktisch jedes Jahr einen neuen Fitnesstrend, den im Winter auszuprobieren sich lohnt. Die Mischung macht’s und letztendlich kann fast jeder Kurs in Kombination mit dem spezifischen Training uns Triathleten weiterbringen. Wie zum Beispiel die Stunde Aerobic zum „Aufwärmen“ vor der Krafttrainingseinheit. Manch einer hängt dagegen nach dem Krafttraining noch eine Spinningstunde an. Andere wiederum gehen vor dem Spinning draußen laufen oder zählen Kacheln, wenn ein Schwimmbad dem Studio angeschlossen ist.

Intensitäten?

Sie sehen, durch die Trainingsbausteine Laufen, Schwimmen, Krafttraining, Kardiotraining und den Kursangeboten gibt es unzählige Kombinationen, das Training den ganzen Winter über abwechslungsreich und interessant zu gestalten. Solange Sie die Intensitäten (wie zum Beispiel auf den Kardiogeräten) selbst steuern können, ist es einfach, das Training im Fitnesscenter zu planen und zu kontrollieren. Problematisch wird es erst dann, wenn Sie zu viele Kurse besuchen, die Intensitäten vom Kursleiter vorgegeben werden und Sie immer mithalten möchten. Selbstbeherrschung ist hier das Schlüsselwort. Häufig hilft auch ein lockerer Dauerlauf vor einer Spinningeinheit, sich darin nicht völlig zu verausgaben. Wenn Sie sich dem allgemeinen Gruppenzwang nicht entziehen können, sollten sie nicht öfter als einmal wöchentlich einen hochintensiven Kurs besuchen.

But don’t forget!

Triathlon ist und bleibt eine klassische Outdoor-Sportart. Deshalb sollten Triathleten auch in der Lage sein, bei allen Witterungsbedingungen ihre Passion auszuüben und zu trainieren. Auch wenn bei Schnee und Kälte das Laufband oder das Spinningrad bequem erscheinen, so ist es keinesfalls vergleichbar und ersetzbar mit einer Trainingseinheit in der freien Natur. Spätestens im Frühjahr sollte die Zeit im Fitnesscenter auf die Krafteinheiten reduziert werden, um das restliche Training sportspezifisch auf der Straße, im Gelände und im See zu absolvieren!

Text: Bennie Lindberg, Triathlon Trainer, Triathlon Coach
Erschienen im: Tritime Magazin

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Koppel und Wechseltraining

Koppel und Wechseltraining

Wechseltraining Triathlon in Fuerteventura

Hier ein Artikel das ich für den DTU Verbandszeitschrift Tritime geschrieben habe. Wechsel- und Koppel-Training ist ein elementarer Baustein für jeden Triathlon Trainer. Ich habe es immer in meine eigene  Triathlon Training eingebaut, ich baue es ein in der Training von meine Athleten ein und auch im Trainingslager z.B. von Hannes Hawaii Tours ist Wechsel- und Koppeltraining Standard. Triathlon ist also nicht drei Sportarten es ist ein Sportart der auch so trainiert werden muss aber mit drei unterschiedliche Teile.

Zeit für Veränderungen

Triathleten trainieren Schwimmen, Radfahren und Laufen. Meistens jedoch jede Sporart für sich voneinnder getrennt und an verschiedenen Tagen. Es ist jedoch ein Trugschluss, sich einzig und allein auf diese Art und Weise erfolgreich auf einen Wettkampf vorbereiten zu können. Denn Triathlon ist weitaus mehr, eine Sportart, bei der neben der allgemeinen körperlichen Fitness auch der Übergang von einer Disziplin zur nächsten dem Organismus einiges mehr abverlangt als zum Beispiel nur das Laufen. Und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach. Dies ist ein kleiner, aber entscheidender Unterschied, der im Rahmen der Vorbereitung im täglichen Training berücksichtigt werden sollte. In den letzten Jahren haben sich neben den reinen Übungseinheiten der Einzeldisziplinen Koppeleinheiten und Wechseleinheiten etabliert. Was aber verbringt sich hinter diesen Begrifflichkeiten und was hat es damit auf sich? 

Beim Koppeltraining werden mindestens zwei Disziplinen miteinander kombiniert. Die zeitliche Pause zwischen den Einheiten sollten maximal 5 bis 10 Minuten andauern. Eine typische Koppeleinheit besteht beispielweise aus zwei Stunden Radfahren, gefolgt von einem einstündigen Dauerlauf. Zahlreiche Variationen bezüglich Dauer, Intensität und Trainingsinhalt – im Winter kann auch Schnee- und Eis-Sportarten integriert werden – bietet dem Athleten abwechslungsreiche Gestaltungsmöglichkeiten!

Den kompletten Artikel kannst du im PDF Format lesen wenn du den Link unten anklickst!

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HIIT

High Intensity Interval Training

Alter Schuh in neuem Gewand? 

Vor etwa fünfzehn Jahren habe ich zum ersten mal die Begriffe High Intensity Training (HIT) und High Intensity Interval Training (HIIT) gehört. Fälschlicherweise glauben immer noch viele Ausdauersportler, dass es sich beim hochintensives Training (HIT) beziehungsweise dem hochintensiven Intervalltraining (HIIT) um ein und dieselbe Trainingsform handelt. Dem ist nicht so: Während es beim HIT um den Aufbau von Muskulatur und Kraft geht, ist das HIIT auf das Ausdauertraining ausgerichtet. 

Mittlerweile existieren sehr viele Studien, die sich im Rahmen des HIIT mit unterschiedlichen Belastungen, Intensitäten und Entlastungsphasen beschäftigen. Dabei handelt es sich um sehr kurze, aber hochintensive Intervalle bis zu einer Länge von maximal 60 Sekunden, die in eine sehr kurze Gesamtbelastungsphase von bis zu sieben Minuten durchgeführt werden. Diese hochintensiven Intervalle sollen mehr oder weniger die gleichen Auswirkungen haben wie mehrere Stunden aerobes Training. Dabei werden sowohl die schnellen als auch die langsamen Muskelfasern benötigt. Es hilft also auch bei der sogenannten „Rekrutierung“, die bei dem arbeitenden Muskel auch das mögliche Potential richtig auszuschöpfen hilft. Das kurze, jedoch intensive Training hat auch viele positive Effekte auf den Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Fetten. Es kurbelt den Grundumsatz hoch – man spricht hier von dem Nachbrenneffekt – und es führt zu gewünschten Anpassungen in den Muskelenzyüme.

High Intensity Intervall Training auf Strandboulkevard in Playitas mit Angela Lindberg

Studien

Professor Izumi Tabata veröffentlichte bereits im Jahr 1996 eine Studie an Eisschnellläufern, in der es darum ging, vier Minuten lang abwechselnd 20 Sekunden lang Maximalleistung zu bringen, gefolgt von einer Pause von zehn Sekunden. Die Sportler trainierten dabei sechs Wochen lang fünfmal in der Woche auf einem Radergometer trainiert. Einmal aerob eine Stunde lang und an vier Tagen jeweils nach dem Aufwärmen nur dieses vierminütige Intervallprogramm. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe, die an fünf Tagen in der Woche jeweils eine Stunde aerob (70 Prozent von VO²max) trainiert hat, war die Tabatagruppe nicht nur bei den anaeroben Werten, sondern überraschenderweise auch bei den aeroben Werten deutlich besser als die Kontrollgruppe. Diese mittlerweile etablierte Trainingsform ist auch bekannt unter der Bezeichnung Tabatatraining. In einer 2008 veröffentlichten Studie stellten Dr. Martin Gibala und seine Kollegen fest, dass man mit nur 2,5 Stunden Sprintintervalltraining (eine andere Beschreibung für HIIT) in der Woche die gleichen biochemischen Muskelanpassungen feststellen kann wie mit 10,5 Stunden aeroben Training.

 Vollgas

Die Belastungsphasen des HIIT kennen nur ein Tempo: Vollgas. Das Verhältnis von Belastung und Erholung liegt nach Tabata normalerweise im Verhältnis 2:1, nach Gibala und Kollegen eher bei 1:1. Dabei kann die Erholungsphase aus stehen bleiben, langsames kurbeln oder joggen oder aus einer Reduzierung des Maximaltempos um 20-30 Prozent handeln. Die Erholungsphase hängt dabei von der Disziplin, Trainingsperiode, dem Trainingsziel und der Wettkampfdistanz ab. Unmittelbar nach der Pause beginnt das nächste Belastungsintervall. Die Variationsmöglichkeiten für ein HIIT können praktisch also fast unbegrenzt eingesetzt werden.

 Die HIIT-Studien haben jedoch den Nachteil, dass sie normalerweise über einen Zeitraum von 2-6 Wochen mit einem für Triathleten vergleichsweise extrem niedrigen Trainingsumfang durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass die Anpassung des Herz-Kreislaufsystems, die normalerweise über einen längeren Zeitraum erfolgt, nicht ausreichend berücksichtigt werden kann. Der Umkehrschluss würde also bedeuten, dass ein HIIT sich also für Triathleten nicht eignen würde. Ich persönlich bin jedoch zu der Überzeugung gekommen, dass man mit einem „normalen“ HIIT aus einem ausreichend trainierten Körper relativ schnell weitere Leistungssteigerungen erzielen kann. Auch wenn aus einer Ente nicht gleich ein ferrari wird, so bekommt die Ente jedoch gleich ein paar PS mehr! Vorausgesetzt, die Athleten aller Leistungsklassen vernachlässigen nicht das Grundlagentraining und bestimmte Umfänge.

 Ein typisches Lauf-HIIT könnte so aussehen: 10-15 Minuten locker einlaufen inklusive  2-3 kurze Steigerungsläufe (15 Sekunden). Danach folgen 45 Sekunden im maximalen Tempo, gefolgt von einer Erholungsphase von fünf Minuten, bevor Sprint und Erholung weitere drei bis fünfmal wiederholt werden.

 HIIT = Intervalltraining in neuer Verpackung?

Der frühere deutsche Bundestrainer der Leichtathleten, Woldemar Gerschler, trainierte seine Athleten bereits in den 30er Jahren mittels der damals neuartigen Methode des Intervalltrainings. Noch erfolgreicher  war der Tscheche Emil Zatopek, der eine Kombination aus Sprints extensiven Intervallen von bis zu 100 x 400 Meter (fast täglich) bevorzugte. Leider mit dem Nachteil, dass Zatopek eigentlich nie wirklich erholt das Training aufnahm. Mit dem Regenerationswissen von heute wäre er zu seiner Zeit sicherlich noch schneller gelaufen. Der Neuseeländer Arthur Lydiard integrierte nach einer langen Grundlagenperiode mit vielen Laufkilometern den Sanddünenlauf: dabei mussten seine Athleten Läufer über einen Zeitraum von 7-10 Minuten immer wieder eine Sanddüne rund 20 Sekunden im Sprint hochlaufen, gefolgt von einer lockeren, maximal Trabpause von zehn Sekunden. Am Ende der sieben Minuten folgte eine zehnminütige Trabpause am Strand, bevor mit dem nächsten Sanddünenintervall begonnen wurde. Kurz vor der Wettkampfsaison ließ Lydiard noch einige hochintensive 200 Meter Intervalle und Tempoläufe folgen.

 Ich selbst habe bereits Ende der Achtziger Schwimmeinheiten absolviert, die im Grunde genommen nur aus 225 Meter effektivem Schwimmen bestanden: 100, 75 und 50 Meter Kraulen im Maximaltempo, gefolgt mit einer Pause von fünf Minuten Damals hieß es nur nicht HIIT, sondern Lacktattoleranz -Training. Und es hat funktioniert, damals wie heute.

 Was ist also neu?

Das neue an HIIT ist, dass viel weniger Training ausreicht, als man vorher angenommen hatte. In der „Kürze liegt also die Würze“, vorausgesetzt, die Intensität ist auch hoch genug. Die sich daraus resultierende Frage lautet, wie das Training aufgebaut werden sollte. Auch das HIIT orientiert sich an die klassische Trainingspyramide: der ganz breiten Basis Grundlagentraining mit lockeren Intensitäten folgen nach oben hin die immer intensiveren Einheiten. Eine Konsequenz der vielen Untersuchungen ist, dass derzeit in Frage gestellt wird, ob die mittleren Bereichen, also die Mischung aus lang und aerob-anaeroben Schwellentraining, überhaupt noch erforderlich sind, weil sie den Athleten – bei geringer Trainingswirkung – nur müde machen!

 Wie integriere ich HIIT in meinen Trainingsplan

HIIT sollte in seiner reiner Form nicht das ganze Jahr über berücksichtigt werden. Einerseits wären die Trainingsreize zu einseitig und das Verletzungspotential zu hoch, anderseits stellt es mental sehr hohe Ansprüche, das ganze Jahr so hart zu trainieren. Hingegen eignet es sich jedoch hervorragend für Perioden von bis zu zwei Monaten. Dabei sollte den Körper durch Krafttraining und motorische Übungen wie Steigerungsläufe und kurze Sprints an die hochintensiven Intervalle vorbereitet werden. 

 HIIT Minimaltraining: Beispiel für eine Trainingswoche

Montag:
Ruhetag

Dienstag:
Schwimmen: circa 1.000 Meter inklusive 8 x 50 Kraulen maximales Tempo mit jeweils 15 Sekunden Pause

Ergometer: 30 Minuten inklusive 7 mal 40 Sekunden maximales Tempo mit jeweils 20 Sekunden Pause

Mittwoch:
Laufen: 30 Minuten: 10 Minuten locker einlaufen, zehnmal eine Minute maximales Tempo mit einer Minute gehen und anschließendem Auslaufen

Donnerstag:
Laufen: dreiviertel Stunde locker laufen mit anschließendem Stabi-Training (15 Minuten) 

Freitag:
Schwimmen: 600 Meter inklusive 200-100-50 Meter Kraulen maximales Tempo mit anschließender Pause von fünf Minuten

Ergometer: 30 Minuten inklusive 5 mal 1 Minute maximales Tempo mit vier Minuten Pause

Samstag:
Laufen: 30 Minuten inklusive 8 x 200 Meter maximales Tempo mit jeweils anschließendem Traben (100 Meter) 

Sonntag:
Schwimmen: 30 Minuten lockeres Dauerschwimmen

Radfahren: 75 Minuten lockeres Kurbeln

Stabitraining (15 Minuten)

 Umsetzung

Um sicherzustellen, dass das Herz-Kreislauf System sich auch weiter entwickelt, wird HIIT fast immer mit dem Grundlagentraining kombiniert. Dies hat den Vorteil, dass sich Muskeln und Nerven relativ schnell von der Belastung erholen können. Die Kunst HIIT als ein sehr erfolgreiches Trainingsmittel einzusetzen ist dabei, für jede Disziplin und für jeden Athlet dann noch den richtige Trainingsaufbau (Kraft, Motorik, Ausdauer) und die Mischung der einzelnen Disziplinen zu finden. Aktuelle HIIT-Untersuchungen zeigen auf, dass eine noch genauere Trennung von lockeren und harten Einheiten bessere Resultate erzielen können als das viel zu häufig praktizierte Mischmaschtraining. Besonders interessant ist HIIT kurz vor und während der Wettkampfsaison. Hier sollten sich viele Athleten hinterfragen, ob sie lieber Umfänge trainieren oder schneller werden möchten. 

Dass HIIT sich hervorragend für die kürzeren Wettkampfformen eignet – sofern das Training um genügend lockere aerobische Einheiten ergänzt wird – überrascht sicherlich niemanden. Aber wie sieht es mit der Mittel- und Langdistanz aus? Der Theorie und den Untersuchungsergebnissen nach müsste es also reichen, wenn man die hochintensiven Intervalle mit genügend Umfang kombiniert. Da der Wechsel von der Kurz- auf die Langdistanz nicht zu unterschätzen ist, muss die Frage beantwortet werden, wie viel Training braucht man im mittleren Bereich – also 75-90% von VO²Max – um eine Langdistanz auch muskulär erfolgreich zu finishen. Neben der regelmäßigen Einbindung von kurzen und schnellen Wettkämpfen muss der Athlet während der verschiedenen Phasen eines „normalen Langdistanztrainings“ in der Lage sein, die angestrebten Intensitäten des HIIT auch zu erreichen und zu verkraften. 

Fazit

Leider gibt es bislang noch keine Studien im Ausdauersportbereich, die aufzeigen, dass man nur mit HIIT und ohne ein begleitendes umfangreiches Ausdauertraining sein maximales Potential erreichen zu können. Allerdings sind sich alle darüber einig, dass sich hochintensives Training enorme Vorteile haben kann. Allein diese Tatsache macht diese Trainingsform interessant, insbesondere dann, wenn das Zeitbudget sehr eingeschränkt ist und man auf eine (langjährige) Ausdauersporterfahrung zurückgreifen kann. Und Mark Allen war zu seiner zeit ein gutes Beispiel dafür, Umfänge mit HIIT-Blöcken zu kombinieren, um „in beiden Welten“ erfolgreich zu sein. 

Jeder Triathlet, der schneller werden möchte, sollte das HIIT in seinen Trainingsalltag einbauen beziehungsweise nicht vernachlässigen. Es muss nicht umfangreich sein, aber es sollte hart sein. Auch hier müssen einige „alte Sportler“ mit vielen Trainingsjahren auf dem Rücken umdenken. HIIT oder davon inspirierte Versionen sorgen im Training für Abwechslung und die extra Prise Salz und Pfeffer. Qualität steht definitiv vor Quantität. 

In diesen Sinne let´s hi(i)t the road…

 

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