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Hast du schon frisch geerntete finnische Kartoffeln gegessen?

Wie beschreibt man am besten finnisches Essen? Rein, würde ich sagen!

Finnland war lange Zeit ein relativ armes Land. Natürlich hatten wir die Natur, aber keinen wirklichen Reichtum, und das Essen war schlicht. Durch die Verbindung mit Schweden hat sich entlang der Küsten bereits ein gewisser Wohlstand etabliert, und die schwedische Kultur hat Finnland natürlich stark geprägt. Dies hat zweifellos eine sozusagen „europäische“ Esskultur hinterlassen. Später waren wir über hundert Jahre lang Teil Russlands, jedoch mit Autonomie! Auch das hat Spuren hinterlassen. Ähnlich wie man sagt, dass die besten italienischen Restaurants in New York zu finden sind, trifft dies auch auf die besten russischen Restaurants in Helsinki zu.

In der heutigen Zeit, in der die Welt durch Reisen usw. „kleiner“ geworden ist, findet man in Finnland praktisch alles, was man sonst noch auf der Welt findet. Was derzeit Aufmerksamkeit erregt, ist die „Nordic Cuisine“. Hier werden reine nordische Naturprodukte mit lokalen „Spezialitäten“ wie beispielsweise Fichtennadeln, Moos, Seegras und Ameisen auf unglaublich schöne Weise kombiniert.

Wenn ich an Finnland denke, kommen mir zuerst die Geschmäcker in den Sinn, die während der langen hellen Sommertage entstehen – Gemüse, Früchte und Beeren.

Hast du schon frisch geerntete finnische Kartoffeln gegessen? Einfach Kartoffeln in Salzwasser mit einem Bündel Dill (nicht zu weich) kochen und dann gleich warm mit Butter essen. KÖSTLICH!

Nirgendwo schmecken Beeren und Äpfel besser als im Norden. Durch die langen Tage und das viele Sonnenlicht entwickeln sich ganz intensive Aromen. Hast du schon einmal Moltebeeren aus Lappland gegessen? Eine Geschmacksexplosion! Sie sind leichter zu finden als Likör in Südfinnland.

Fisch wird natürlich viel gegessen. Hecht, Hering, Barsch, viele verschiedene Lachsarten sowie Flusskrebse.

Fleisch ist ähnlich wie in Mitteleuropa, aber auch Rentier ist leicht zu finden. Wenn du Fleisch magst und noch kein Rentier gegessen hast, ist es ein absolutes Muss!

Elche gibt es natürlich auch viele, aber nur sehr selten kannst du Elchfleisch kaufen. Elchfleisch ist so beliebt, dass die Jäger es selbst essen, und daher bleibt kaum etwas zum Verkaufen übrig.

Was du nur in Finnland findest, ist Kalakukko. Das ist eine Art von Pizza Calzone auf Roggenbasis, gefüllt mit Schweinefleisch und kleinen Heringen (Muikku). Persönlich finde ich das nicht so ansprechend, aber es ist definitiv sehr finnisch!

Ein „Must Taste“ ist Karjalanpiirakka, also eine Karelische Pirogge. Das ist eine gefüllte Teigtasche aus Roggen, die traditionell mit Gerstenbrei gefüllt war, heutzutage jedoch fast nur noch mit Reisbrei, manchmal auch Kartoffelbrei. Sie wird warm serviert mit „Munavoi“, einer Butter mit fein gehackten gekochten Eiern. Hast du Lust, es zu probieren?

Knabbereien zum Kaffee sind oft auf Hefeteigbasis. Die Gewöhnlichsten sind „Pulla“, also ein süßes Hefegebäck, und Korvapuusti, eine Art von Zimtschnecke. Hier lernst du, wie du es machen kannst.

Eine weitere Sache, die zur finnischen Tradition gehört, ist Saunamakkara (Saunawurst). Die Sauna ist Sauna und die Wurst ist Wurst (eine Grillwurst), und zusammen bilden sie einen wesentlichen Teil der finnischen Kultur. Hier hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  1. Während man in der Sauna schwitzt, brät man die Würste, die sauber in Alufolie eingewickelt sind, auf dem Saunaofen. Die Sauna ist in Finnland ein heiliger Ort, und das Einzige, was in der Sauna angemessen ist, ist Wasser und ab und zu Birkenzweige, mit denen man sich selbst peitscht, um die Wärmeempfindung zu intensivieren.
  2. Man grillt die Würste nach dem Saunieren über offenem Feuer. Nach dem Saunagang genießt man die Würste. Auf die Saunawurst kommt dann Senf, und traditionell trinkt man dazu ein oder zwei Biere.

Dann nur noch „hyvää ruokahalua“! (=Guten Appetit)