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Laktat und Maximalleistung von Triathlon Coach – Bennie Lindberg | the Nordic Edge

Lange Mini Photometer Laktatdiagnostik

Lange Zeit wurden Laktat und Maximalleistung falsch verstanden – und viele denken heute immer noch falsch.

Ein neuer Blick auf Ausdauertraining – inspiriert von Rusko & Peltonen (Publiziert 2022)

Im Ausdauersport galt lange: Wer viel Laktat produziert, ist am Limit. Wer eine hohe VO₂max hat, ist topfit. Doch die Forschung von Heikki Rusko und Juha Peltonen zeigt: Diese Sichtweise greift zu kurz. Für Triathleten und Coaches eröffnet sich ein spannender neuer Blickwinkel auf Trainingssteuerung und Leistungsentwicklung.

Die alte Schule vs. neue Erkenntnisse

Traditionelle Sichtweise

  • Laktat galt lange als Abfallprodukt, das Übersäuerung und Ermüdung verursacht.
  •  VO²max wurde als Maß aller Dinge betrachtet.
  •  Trainingssteuerung erfolgte über feste Schwellenwerte (z. B. 4 mmol/l).

Neue Perspektive

  • Laktat ist kein reines Abfallprodukt, sondern Energieträger und Signalmolekül.
  • Seine Entstehung hängt von Muskelfaserrekrutierung, Stressreaktionen und Stoffwechselverlagerungen ab.
  • Ermüdung entsteht multifaktoriell: Energiespeicher, Ionengleichgewicht, zentrale Steuerung – nicht primär durch Laktat.

Konsequenzen für Triathlon Trainingspläne

  1. Kraft- und Schnelligkeit gezielt integrieren
    – Maximalkrafttraining: Kniebeugen, Kreuzheben, Rumpfstabilität → mehr Kraftreserve.
    – Schnellkraftübungen: Plyometrie, Sprints → bessere Schrittfrequenz & Endspurtfähigkeit.
  2. Sportartspezifische Kraftausdauer
    – Radfahren: Bergintervalle mit hoher Last.
    – Laufen: Tempowechsel mit Fokus auf längere Schritte – aber nicht auf Kosten der Frequenz.
    – Schwimmen: Paddles (nur bei perfekter Technik) & Zugseiltraining für Armkraft.
  3.  VO²max & Herzleistung steigern
    – HIIT in unterschiedlichen Varianten.
    – Brick Sessions**: Rad + Lauf → doppelte Belastung.
    – Triple Sessions: Schwimmen + Radfahren + Laufen → dreifache Belastung für Herz & Muskeln.
  4. Technik & Ökonomie verbessern
    – Laufen: Schrittverlängerung (Kraft, Beweglichkeit), zielgerechte Armführung.
    – Rad: Einbeinige Intervalle, hohe Frequenz.
    – Schwimmen: Schwimm- und Atemrhythmus, Wasserlage optimieren, Effizienz steigern.
  5. Periodisierung & Progression
    – Wechsel zwischen Volumen- und Intensitätsphasen.
    – Gezielte Überlastungsblöcke → maximale Anpassung.
    – Auch für Hobby-Triathleten machen Trainingslager definitiv Sinn.

Fazit für Athleten und Triathlon Coaches

Für moderne Triathlon Trainingspläne bedeutet das:

Nicht nur Kilometer sammeln, sondern auch Kraft, Beweglichkeit, Koordination, Schnelligkeit und Technik gezielt trainieren.
Nicht nur Laktatwerte im Testverfahren messen, sondern sie im Kontext von Bewegungsanalyse, normalem Training und individueller Reaktion betrachten.

Auch Trainingslager sind ein wertvoller Bestandteil der Planung.

Als Athlet kannst du mit diesen Erkenntnissen Leistungsplateaus durchbrechen und höhere Geschwindigkeiten länger halten. 

Mein Kommentar

Was ich besonders spannend finde: Ich spreche seit über 30 Jahren über fast alle diese Erkenntnisse.

Laktat verhält sich in einer Leistungsdiagnostik völlig anders als in einem längeren Training oder Test mit gleicher Intensität. Laktat dient zu weit mehr als nur der Schwellenbestimmung.

Die Rekrutierung von Muskelfasern ist im Ausdauersport das A und O – darüber sprach schon Peter Snell in den 90ern. Lange Einheiten im „Kohlenhydratflamme“-Modus und gezieltes Krafttraining sind die Schlüssel-Einheiten.

Maximale VO₂ ist ein schlechter Parameter, um vorherzusagen, wer in einem Triathlon am schnellsten ist – darauf hat Timothy Noakes immer hingewiesen.

Und genau hier liegt mein Ansatz als Triathlon Coach: Mit the Nordic Edge verbinde ich meine nordischen Wurzeln und wissenschaftliche Erkenntnisse mit jahrzehntelanger Erfahrung, um Athleten auf ein neues Level zu bringen.