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Beinnie Lindberg trägt sein MTB in den Bergen

Kopf und Bauch

Als Triathlon Coach möchte ich zwei Faktoren ansprechen die oft vergessen werden in der Trainingsplanung, Vernunft und Bauchgefühl. Vernunft ist alles was sich mehr oder wenige mathematisch sich berechnen lässt. Trainingsmittel, Trainingsintensitäten, Umfänge, Erholungsperioden etc. Dazu kommt noch verschiedene Messungen von Körperfunktionen, Blutwerte und Atemgasanalysen.

Das in sich ist schon kompliziert genug. Viele Möchte-Gerne-Trainer haben irgendwo erzählt bekommen und irgendwo gelesen dass das und das so stimmt. Je länger ich als Trainer arbeite mehr und mehr komme ich immer zu das Ergebnis das es (fast) keine Regeln gibt.

Sehr viele Parameter und Faktoren sind heutzutage messbar: Zeit, Distanz, Frequenzen, Watt, Puls, Laktat, VOmax, Temperatur, Bodenkontaktzeiten nur um die gewöhnlichsten zu nennen. Dann gibt es noch unzählige Möglichkeiten alle Daten auf verschiedene Portale auszuwerten, zusammenzuzählen und zu sammeln. Das in sich ist schon sehr gut da wir alle so verschieden sind und gibt uns eine Möglichkeit mehr um uns selber zu erfahren und lernen. Wir sind große, kleine, schwere, leichte, dünne, dicke, muskulöse, weibliche, männliche, junge, alte Athleten und das sind nur die Äußerliche Faktoren. Wenn wir an Blut, Herz, Atemvolumen und Sauerstoffaufnahme sehen werden die Unterschiede noch größer, und wenn wir runter auf Gen-Ebene gehen, ist jeder schon ein Individuum.

Wenn wir versuchen alles zu kontrollieren und steuern, und dazu kommen noch das Umfeld in was wir leben, ist das unmöglich als Rechenaufgabe zu lösen.

So kommen wir automatisch zu Bachgefühl und wie das unsere Leistung beeinflusst. Bauchgefühl ist ja nichts anderes als das was wir unbewusst aufnehmen und verarbeiten. Wie stark unsere Unbewusstsein unsere Leistung beeinflussen wissen wir alle schon. Die typische Schallmauer in Sport ist ein gutes Beispiel dafür. Erst scheint es unmöglich zu sein es zu knacken und dann wenn die Schallmauer fällt schaffen plötzlich viele andere Athleten es auch.

NUR wenn unsere Unterbewusstsein an uns glaubt sind Höchstleistungen möglich. Manchmal kann das Unterbewusstsein auch abgelenkt sein z.B. von Glückshormonen die im Blut rumschwimmen, auch dann sind Höchstleistungen möglich.

Wohin möchte ich jetzt mit diese Blogeintrag kommen? Jetzt wenn das Wetter noch macht was es will ist es sehr wichtig locker zu bleiben. Vielleicht hast du ein Trainingsplan oder vielleicht hast du einiges z.B. am Wochenende vorgenommen. Dann höre auch dein Bauchgefühl. Findest du es geil in Schneeregen 3 Std. Crossrad zu fahren und wissen das du eine von die wenigen sind die das jetzt machen, dann tue es.

Graust dir die Gedanke so lange in die Kälte zu fahren, suche eine Alternative wie Rolle oder Ergometer fahren. Graust dir auch diese Alternative überlege ob du was anderes machen kannst. Am Ende solltest du nur ein gutes Gefühl haben nach dieser Tag.

HIER ist der Point: Bis du selber zufrieden mit das was du gemacht hast war es höchstwahrscheinlich genau richtig. Bist du unzufrieden grantig und unausgelastet sagt dein Bauchgefühl dir: HEY heute warst du nur bequem und faul so kann ich später in Sommer kein Höchstleistung liefern. Dein Bauchgefühl kann dir aber auch sagen das es Käse war heute in Schneeregen 3 Std. zu fahren, das kostet nur Überwindung und mentale Kraft der später von Wettkampf fehlt. Wenn du selber weißt du warst bequem und faul und du fühlst dich wohl damit dann ist es auch völlig OK wenn dein Ziel Genusssportler zu sein ist. Wenn du Leistungssportler sein möchte passt das natürlich nicht zusammen.

Egal was du machst, lerne dass du als Sportler nie alles unter Kontrolle haben wirst, bleib locker und vergesse nicht an dein Bauchgefühl zu hören!