Wären auch nicht Sherpas die besten Ausdauersportler?
Mittlerweile wissen wir ja schon einiges über Höhentraining, z.B. das einige darauf positiv reagieren (=Responders) und andere nicht.
Normalerweise steigt der Hämoglobinhalt merkbar im Blut bei den „Respondern“ nach ein Aufenthalt in der Höhe.
Dass man sich auch anders auf die Höhe anpassen kann, zeigen die Sherpas die auf etwa 4000m höhe leben wo der Luft etwa 40% weniger Sauerstoffmoleküle hat als auf der Meeresebene. Das ist auch die jüngste evolutionäre Anpassung die wir bei uns Menschen kennen und das hat während den letzten 3.000 Jahren stattgefunden.
Die Sherpas haben keine höheren Hämoglobinwerte als Menschen auf Meeresebene. Die Sherpas haben ein physiologisch gesehen billigere Variante für den Körper gefunden!
Sie haben größere Lungen und sie Atmen auch schneller.
Die Sherpas haben relativ gesehen mehr Stickstoff im Blut was die kleinen Blutgefäße erweitern lässt und so auch für eine bessere Durchblutung sorgt.
So spät als 2017 hat man mit eine Muskelbiopsie herausgefunden, in der Everest Basislager, das die Sherpas mehr Kohlenhydrate verbrennen als normale Menschen.
Kohlenhydrate liefern ja mehr Energie pro Sauerstoffmoleküle als Fette, also ein durchaus sinnvolle Anpassung in der Höhe.
Uns Allen interessiert natürlich die Frage: Wären die Sherpas auch die besseren Ausdauersportler?
Bei Messungen haben Sherpas natürlich sehr hohe VO2max Werte, aber das ist ja bekanntlich bei weiten nicht der einzige Indikator für Ausdauer. Wie weit der hohe Kohlenhydratverbrauch der Ausdauerleistung auf längere Strecken negativ beeinflusst ist schwer zu beurteilen, aber die Fakten finde ich sehr interessant!